Narzissmus

Narzissmus im Elternhaus

In diesem Artikel möchte ich mich den Kindern narzisstischer Eltern am Beispiel einer narzisstischen Mutter widmen.

 

Wer Kinder kennt, die narzisstische Eltern erleben mussten, werden ihre Kindheit als traumatisch beschreiben. Manchmal werden die Erlebnisse sogar als emotionaler Kindsmissbrauch bezeichnet. Starker Tobak, ich weiß, trifft es aber! Ich bitte um Verständnis, dass es unmöglich ist, alle Aspekte des Narzissmus im Detail darzustellen

 

Die folgende allgemeine Erklärung zum Begriff Narzissmus stammt aus WIKIPEDIA - Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Narzissmus

„Der Ausdruck Narzissmus (…) steht alltagspsychologisch und umgangssprachlich im weitesten Sinne für die Selbstverliebtheit und Selbstbewunderung eines Menschen, der sich für wichtiger und wertvoller einschätzt, als urteilende Beobachter ihn charakterisieren.“

Diese Beschreibung des Narzissmus ist kurz, jedoch werden zwei Worte dort als narzisstisches Merkmal beschrieben, die sehr entscheidend sind: Selbstverliebtheit und Selbstbewunderung.

Menschen, die nach dieser Darstellung selbstverliebt sind und sich selbst bewundern und sich selbst für bedeutsamer haltend, als andere Menschen dies tun, sind Narzissten.

Kennt ihr narzisstischen Menschen? Habt ihr solche Menschen erlebt? Wisst ihr, was solche Menschen bei anderen anrichten können?

 

Kinder, die abhängig von sind von ihren Eltern, also auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind und in die Abhängigkeit von einer narzisstischen Mutter (Hinweis: es könnte selbstverständlich auch der Vater sein oder sogar beide Eltern!!) waren, deren Erziehungsmethoden unterworfen werden und sogar teilweise gefügig gemacht worden sind, haben über den gesamten Lebensverlauf mit diesen Erlebnissen zu kämpfen. Klar, dass es Kindern nicht bewusst sein kann, dass beispielsweise die Mutter narzisstisch ist. Vielmehr dienen Eltern als Vorbilder, deren Verhaltensweisen von Kindern „ungeprüft“ übernommen werden (müssen). Was bleibt denn einem Kind anderes übrig? Nichts, es ist dem narzisstischen (Wahn-)System vollständig ausgeliefert.

Die Auswirkungen werden erst Jahre später deutlich und entfalten oftmals/meistens sehr negative Wirkungsmechanismen, mit denen dann diese Menschen im wahrsten Sinne des Wortes „kämpfen“ müssen. Ja, es ist auch für diese nunmehr erwachsenen Kinder ein „Lebenskampf“ geworden.

 

 

Was ist Narzissmus?

Wie bereits oben beschrieben sind Narzissten selbstverliebt und bewundern sich auch selbst am meisten, während sie andere Menschen eher missachten. Für uns ist es sehr wichtig, dass wir Narzissten erkennen.

Das ist gar nicht so einfach, aber wir können uns einem narzisstischen Muster annähern, dass uns etwas sensibilisiert.

 

Die nachfolgenden Ausführungen stammen aus:  https://www.geo.de/wissen/gesundheit/der-narzisst--wie-man-ihn-erkennt-und-mit-ihm-umgeht-32963256.html (= Quellenangabe) und die Zitate werden stets mit „Anführungszeichen“ versehen.

 

„Narzisstinnen und Narzissten wirken ungeheuer anziehend auf Menschen. Forschende der Universität Graz fanden in einer Studie heraus, dass Narzissten bei ersten Dates um für bis zu 10 Prozent attraktiver gehalten werden als andere. Das gilt sowohl für Frauen als auch für Männer. Der Grund: Narzissten sind extrovertiert, machen sich attraktiv zurecht und sind freundlich. Daher sind sie auf den ersten Blick die perfekten Partnerinnen und Partner. Doch weit gefehlt. Denn obwohl der Beginn einer Beziehung mit einem Narzissten sehr schön sein kann, entwickelt sich die Partnerschaft im Laufe der Zeit oft zu einem Albtraum: Der Narzisst macht den eigenen Partner von sich abhängig und zerstört durch dessen Abwertung sein Selbstbewusstsein.“

 

Wer ist nicht etwas selbstverliebt, also, vielleicht sind das alle Menschen. Ich finde das auch ok! Wenn wir uns die Merkmale der narzisstischen Persönlichkeit anschauen, so geht das über das normale menschliche Verhalten deutlich hinaus, indem Narzissten anderen Menschen von sich selbst einerseits abhängig machen und stark manipulativ auf andere Menschen einwirken.

 

Mit der „Zerstörung“ der Persönlichkeit des anderen soll das Ziel erreicht werden, die eigene narzisstische Persönlichkeit zu stärken und mittels Selbstdarstellung hervorzuheben.

 

Für mich jedenfalls liegt in jedem Menschen ein bisschen Narzissmus verankert, denn wie wäre es sonst möglich, dass wir selbstbewusst und stark unsere eigenen Bedürfnisse auch mal durchsetzen. Damit verbunden sind nach meiner Überzeugung keine psychopathologisch-kranken Züge verbunden, es liegt dann im Bereich der „Normalität“.

 

Weiter wird in der obigen Quellenangabe beschrieben: „In der Psychologie wird zwischen krankhaftem Narzissmus und Narzissmus als gesunder Persönlichkeitseigenschaft unterschieden. Selbst wenn jemand narzisstische Charakterzüge hat, wie ein großes Selbstbewusstsein und Mut zum Risiko, ist das noch lange nicht krankhaft. Diese Menschen leiden nicht, im Gegenteil: Sie sind häufig sehr beliebt, kommunikativ und extrovertiert – und sehr erfolgreich im Berufsleben.“

 

Das ist genau die Unterscheidung, die ich als sehr wichtig erachte. Ist es krankhaft oder eine normale Ausprägung.

Jede Art der normalen Verhaltensweisen, die zwar anscheinend narzisstische Züge haben, beispielsweise um sein Selbstbewusstsein nach außen zu zeigen, bedeuten für mich nicht, dass es krankhaft ist.

Manchmal ist es sogar notwendig und auch ok, wenn wir im privaten wie auch beruflichen zu solchen „leicht-narzisstischem“ Verhalten neigen.

 

Die Frage ist, wo beginnt der krankhafte Narzissmus?

 

„Eine "narzisstische Persönlichkeitsstörung" (NPS), wie man die krankhafte Form des Narzissmus nennt, ist eine tiefgreifende Störung der Persönlichkeit, welche sich durch mangelndes Selbstwertgefühl, eine ausgeprägte Empfindlichkeit gegenüber Kritik und einer geringen Empathie für andere Menschen auszeichnet. Das mangelnde Selbstbewusstsein wird häufig durch eine Zurschaustellung "grandioser" Taten kompensiert. Krankhafte Narzisstinnen und Narzissten werten andere Menschen ab, um sich selbst "größer" zu machen als sie es sind.

 

Menschen, deren Selbstbewusstsein reduziert ist und deren persönlicher Eindruck von sich selbst tendenziell gegenteilig ist, nämlich, dass sie von sich selbst „großartig“ denken und sich „großartige Taten und Verhaltensweisen“ zuschreiben und sich selbst im Vergleich zu anderen genauso einschätzen, dies mit Mitteln wie Manipulation auch aktiv betreiben, sind eher krankhaft narzisstisch.

Werden solche Menschen dann kritisiert, oder ihr Selbstwert, ihr Selbstbewusstsein in Frage gestellt, so werden sie gegenüber diesen Kritikern sehr deutlichen Reaktion zeigen.

Auch ihr empathisches Verhalten anderen gegenüber ist sehr gering, wenn überhaupt vorhanden. Im Grunde genommen interessieren sie sich nicht für das Wohlbefinden anderer, sondern nur um sich selbst, sie müssen immer im Mittelpunkt stehen.

 

Ein weiteres Zitat aus der zuletzt genannten Quellenangabe:

"Eine narzisstische Störung ist eine Störung der Wertschätzung seiner selbst und des normalen Gefühls der Selbstliebe und der Zufriedenheit mit dem eigenen Leben. Narzisstische Persönlichkeiten leiden an entsetzlicher Unsicherheit und haben ein tiefes Gefühl, nicht anerkannt, nicht geliebt zu werden, das von frühesten Lebensjahren stammt." Aus diesem Grund brauchen sie ständig Anerkennung und Bewunderung von anderen. Gegenüber anderen zeigen Narzissten oft eine große Selbstverliebtheit, doch im Inneren sind sie unsichere Menschen mit wenig Selbstwert.“

Narzisstische Mutter

Aus eigener Erfahrung mit Narzissten kann ich bestätigen, dass diese Menschen deutlich unsicherer sind und auch Ängste haben, dass andere sie nicht wertschätzen und nicht lieben.

Die ständige Suche nach Anerkennung, nach Liebe und Wertschätzung entstammt tatsächlich aus einer in der Kindheit wenig erfahrenen Liebe von zum Beispiel der Mutter.

 

Wenn nämlich die Liebe einer Mutter von einem bestimmten Verhalten des Kindes abhängig gemacht wird, so bedeutet das: Du bist nur OK, wenn du X oder Y tust, ansonsten entziehe ich dir meine Liebe! Es ist eine von einem bestimmten Verhalten des Kindes abhängige Mutter-Liebe.

Damit verbunden ist nach meiner Einschätzung das typisch narzisstische Verhalten einer Mutter, die empathielos und selbstverliebt gegenüber einem Kind agiert.

Zuerst kommen die Wünsche der Mutter, das Kind ist zweitrangig. Entweder du tust, was ich will, oder die Folge ist Liebesentzug. Zudem wird nach außen das heile Familienbild getragen, perfekt und großartig, obwohl es nicht stimmt. Ein entsetzlicher Gedanke.

Hier die Zusammenfassung der Definition des Narzissmus aus der obigen Quellenangabe:

„ein übertriebenes, unbegründetes Gefühl der eigenen Bedeutung und Talente (Grandiosität) die Beschäftigung mit Fantasien von unbegrenzten Erfolgen, Einfluss, Macht, Intelligenz, Schönheit oder der vollkommenen Liebe der Glaube, dass sie speziell und einzigartig sind und sich nur mit den Menschen auf höchstem Niveau verbinden, sollten der Wunsch, bedingungslos bewundert zu werden die Ausnutzung anderer, um ihre eigenen Ziele zu erreichen ein Mangel an Empathie gegenüber anderen Neid auf andere und der Glaube, dass andere sie beneiden …“.

 

Mangelnde Empathie

Wenn nun eine Mutter an mangelnder Empathie leidet, ständig nach Anerkennung sucht, ihre Liebe dem Kind gegenüber an Bedingungen knüpft, sich selbst permanent überschätzt und nicht kritikfähig ist, welchen Schaden richtet sie bei ihrem Kind an? Zusammengefasst wir das Ergebnis wohl eine Mutter-Kind-Störung sein.

Das hört sich gar nicht schlimm an, aber das Ergebnis ist tatsächlich noch viel schlimmer!

Inzwischen gibt es Erkenntnisse, die Quelle ist mir nicht mehr erinnerlich, dass es zu deutlichen Entwicklungsstörungen beim Kind kommt.

 

Narzisstische Ideale und Vorstellungen - tägliche Anspannung bei einem Kind

 

Wenn narzisstische Mütter ihr Kind nur wegen ihrer selbst lieben, und das Kind nach „der Pfeife der Mutter tanzt“, dann wird es von dieser Mutter geschätzt. Die Manipulation der Mutter dient dazu, dass sie ihre narzisstischen Ideale und Vorstellungen vollständig verwirklichen kann. Im Ergebnis ist das Kind ein Opfer der narzisstischen Mutter. Das Kind muss seine Gefühle, seine Bedürfnisse, seine kindlichen Lebensvorstellungen vollständig zurückstellen, um die narzisstischen Wünsche der Mutter zu erfüllen. Ein Kind wird in solchen Situationen sehr empfindsam für die mütterlichen Wünsche. Es wird tagtäglich unter Spannung stehen, um feststellen, was muss ich tun, dass ich Liebe von meiner Mutter erfahre.

Wenn eine Mutter sehr früh manipulativ auf das Kind einwirkt, indem sie ihm klar macht, meine Liebe bekommst du nur dann, wenn du das machst, was ich will, so wird das Kind zwangsläufig sein kindliches Leben darauf ausrichten. Folge: Ich werde alles tun, was Mama will, egal was es kostet, ich brauche ihre Liebe.

Ohne ihre Liebe werde ich nicht überleben können, sondern sterben. Deshalb gebe ich mein kindliches Leben für meine Mutter auf!

 

Kritikfähigkeit - Fehlanzeige

Kritikfähig ist eine narzisstische Mutter nicht, weder innerhalb noch außerhalb der Familie. Solange andere Menschen sie nicht kritisieren, ihre Einstellungen und Verhaltensweisen bestätigen, wird es weniger „Probleme“ geben.

Das ist genau das, was ein Narzisst sucht, keine Kritik und vollständige Anerkennung. Und wenn es zur Kritik kommt?

Dann wird das Verhalten so sein, dass Narzissten beleidigt sind, sich zurückziehen und/oder zum Gegenschlag ausholen, sowohl nach außen als auch innerhalb der Familie. Insbesondere für Kinder narzisstischer Eltern kann das die Hölle sein. Das schmerzt ein Kind sehr!

 

Kinder narzisstischer Mütter im Erwachsenenalter

Es ist auch später, im Erwachsenenalter, trotz dieser eindeutigen Erkenntnis, nicht einfach diesen kindlichen Erfahrungen zu entfliehen. Wichtig ist, dass sich diese traumatisierten Menschen dieser Erfahrung und der Erkenntnis stellen.

Obwohl es nicht einfach ist, dennoch, weglaufen ist definitiv keine Option. Ganz im Gegenteil.

Menschen, die das in der Kindheit erlebt haben, werden wütend, hasserfüllt und traurig sein. Letztendlich geben die Kinder sich selbst die Schuld dafür. Denn es war doch als Kind ihr Ziel, der Mutter gut zu sein, sie zu unterstützen, ihr zu helfen.

Das Kind wollte doch nur Mutterliebe, aber was hat es bekommen? Empathieloses Verhalten, künstliche Liebe.

Und, diese unechte Liebe wurde in die Außenwelt als grandios verkauft.

Anderen Menschen gegenüber hat die Mutter noch so getan, als sei ihre Liebe echt. Kein Wunder, dass in diesem Wissen als Erwachsener sogar Hass und Wut entsteht.

Eine narzisstische Mutter baut eine Scheinwelt auf, indem sie anderen gegenüber ständig erzählt, wir sehr sie ihre Kinder liebt und alles für sie tun würde. Dabei handelt es sich um ein Teil des narzisstischen Fundaments, mehr nicht, reine Manipulation!

Im Ergebnis ist es so, dass eine narzisstische Mutter keine echt innige Beziehung zu ihrem Kind pflegen kann. Sie wird immer nur eine funktionierende Mutter sein. Echte mütterliche Wärme gibt es nicht. Immer werden sich Menschen, bis ins hohe Alter schuldig gegenüber einer solchen Mutter fühlen, dafür hat sie sehr früh gesorgt, bereits im Kindesalter.

Es ist aber in Wirklichkeit eine Beziehung, die erkaltet, distanziert und empathielos ist. Eine narzisstische Mutter hat ihr Kind traumatisiert. Deshalb ist meiner Meinung nach dringend eine fachliche Unterstützung angezeigt. Es ist unmöglich Tipps oder Ratschläge zu geben.

Es geht ganz einfach darum, dass das eigene Leben nach den Erlebnissen mit einer narzisstischen Mutter wieder erträglich wird.

 

Manche Menschen brechen die Kontakte vollständig ab, andere versuchen in Gesprächen etwas zu kitten. Narzisstische Menschen zu bekehren, oder ihnen klar machen zu wollen, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung war, insbesondere narzisstischen Eltern, wird höchstwahrscheinlich scheitern. Sie werden ihr Fehlverhalten rechtfertigen und letztendlich die Schuld bei den Kindern suchen!

 

Der einfachste Weg könnte sein, dass du dich nahestehenden Personen öffnest.

Gespräche, um dein Herz auszuschütten, sind immer ein guter Weg. Zumindest ein erster Schritt, der sehr wichtig ist.

Auch sollte das Gespräch mit deinem Arzt geführt werden, um auszuloten, ob verhaltenstherapeutische Maßnahmen angezeigt sind.

Wichtig ist, dass du dein Leben von diesen Belastungen „entlastest“, denn dein Lebensrucksack ist sehr schwer, du schleppst ihn schon jahrelang mit Dir.

Sorge dafür, dass du weniger Gewicht mit dir herumträgst. Entlaste dich von deinem Kummer und deinen Sorgen, mach dein Herz leichter. Suche dir einen für dich guten Weg. Aber, gehe einen Weg – du tust es für dich!!!!

 

Und glaube mir: DU BIST WICHTIG, es geht um dich und dein Leben.

Die Zeit ist endgültig vorbei, dass du aus irgendeinem Grund die Mutterliebe erkaufen musst, mit einem Verhalten, dass dir als Kind aufgezwungen worden ist. Weder hast du eine Schuld, noch hast du dir etwas vorzuwerfen.

Auch bist du nicht verantwortlich für das narzisstische, empathielose Verhalten deiner Mutter. Wirf auch das Schuldbewusstsein endlich von dir, wirf es weg, wie du „Müll“ in eine Tonne zur Entsorgung wegwirfst. Es gehört dir nicht!

Mache deine Gedanken frei von diesem Unrat, er nimmt dir den Platz für deine Lebensvorstellungen, für dein freies und unabhängiges Leben!

 

Auch wenn es mir, das gebe ich zu, unmöglich ist, dir den ultimativen Ratschlag im Umgang mit deiner Situation zu geben, so hoffe und wünsche ich mir sehr, dass du dennoch etwas Orientierung bekommen hast, um dein Leben endlich in deine Hände zu nehmen, und loszulassen!