Postive Veränderungen

Warum müssen Menschen das Leben von anderen Menschen erschweren und manchmal auch zerstören?

 

Was treibt Menschen an, anderen das Leben zu erschweren, sie zu denunzieren oder zu verleumden, zu mobben, zu verletzen oder zu hassen?

Und was veranlasst andere Menschen, schon bei kleinen Differenzen an die „Decke zu gehen wie das Zigarettenmännchen“?

 

Die Gründe dafür sind tiefliegender. Sie gehen zurück bis in die Kindheit, denn wir alle haben teils sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht, mit unseren Eltern und anderen uns nahestehenden Menschen.

 

Einige Kinder sind emotional und/oder körperlich missbraucht worden. Vielleicht waren die Eltern selbst psychisch erkrankt. Oder Gewalt herrschte in der Familie. Und viele weitere Gründe können dazu führen, dass Menschen bereit sind, andere zu verletzen oder stärker emotional zu reagieren.

 

Wahrscheinlich wären die Menschen ohne solche tief in die Seele vergrabene Wunden andere Menschen geworden. Kein Mensch wird gewaltbereit geboren und tief in seinem Inneren möchten alle Menschen für ihr Leben Glück und Zufriedenheit.

 

Auf der Grundlage der bisherigen Lebenserfahrungen entsteht eine höhere Bereitschaft zu gewaltbereiten Reaktionen. Menschen, die Gewalt „gelernt“ haben, werden auf Probleme und Herausforderungen, auf zwischenmenschliche Konflikte tendenziell gewaltbereit antworten.

 

Dennoch dürfen wir bei dieser Betrachtung eines nicht vergessen. Eingangs habe ich ausgeführt, dass sich die Welt und die Menschen verändert haben. Nicht alle Veränderungen sind negativ, aber sehr viele beeinflussen das Leben sehr deutlich und nachteilig. Dazu gehören viele Aspekte, auf die ich bereits hingewiesen habe.

 

Viel wichtiger als die bloße Darstellung oder Offenlegung von Erkenntnissen, insbesondere der zwischenmenschlichen Beziehungen, sind unter anderen folgenden Fragen:

 

Können wir diesen Wandel in eine andere Welt, deren zukünftigen zwischenmenschlichen Verwandlungsprozess wir nicht abschließend kennen, jetzt verändern beziehungsweise beeinflussen? Was können wir selbst dazu beitragen?

 

Aus verschiedenen Erkenntnissen und Gesprächen mit Menschen, zur Analyse zwischenmenschlicher Beziehungen, habe ich einige ganz wichtige Veränderungsmöglichkeiten herausgearbeitet. Diese Grundelemente können auf den zwischenmenschlichen Bereich bereits positiv einwirken.

 

Wir müssen uns tatsächlich die Frage stellen, welches Ziel verfolgen wir in unserem sehr kurzen Leben, dass wir ständig darauf beharren, unseren Willen und unsere Meinung durchsetzen zu müssen?

Was veranlasst uns immer wiederkehrend, dass wir uns über andere Menschen ärgern, anstatt gut miteinander auszukommen?

Warum wollen wir perfekt sein und denken oftmals nur an uns selbst?

Und, warum denken wir nicht mal daran, dass unser doch sehr kurzes Leben schon sehr bald mit unserem Tod beendet sein könnte?

Unsere persönliche Sicht auf die Welt

 Es ist von großer Bedeutung, wie wir die Welt und die Menschen sehen. Insbesondere, welche Schlussfolgerungen wir daraus ziehen. Das ist ein sehr wichtiger Lebensschlüssel für uns!

Wir sollten uns bewusst die Gründe machen, warum die Menschen in gleichen Situationen völlig unterschiedlich reagieren oder völlig andere Entscheidungen treffen als wir. Dies zu verstehen ist die Basic der zwischenmenschlichen Kontakte und dem Umgang miteinander.

Woraus entstehen häufig Streitereien, Kontaktabbrüche, Aufkündigung einer Freundschaft oder sogar handgreifliche Auseinandersetzung entstehen.

Wir haben Überzeugungen und davon lassen wir uns ungern abbringen. Eine Überzeugung ist, dass unsere Sichtweise auf die Welt um uns herum korrekt und fehlerfrei ist.

Das bedeutet, dass wir das, was wir jeden Tag erleben als die absolute Realität betrachten. Das ist unsere persönliche Betrachtung und Bewertung der Erlebnisse.

Nun kommt hinzu, dass wir uns von anderen Menschen wünschen, dass sie Erlebnisse, Geschehnisse und die Umwelt als solche genauso einschätzen und bewerten wie wir. Wir übertragen also unsere Sicht auf die Welt und unsere persönlichen Bewertungen auf andere Menschen.

 

Unsere Kommunikation

Ein wichtiges Instrument im zwischenmenschlichen Umgang ist unsere Kommunikation. Zu bedenken ist, dass nicht immer das, was wir verbal mitteilen, genauso beim Empfänger ankommt. Es ist also sehr wichtig, dass wir auf unsere Kommunikation achten.

Einflussnahme auf andere Menschen

Keinesfalls sollten wir das Verhalten anderer Menschen verändern wollen. Jedes Verhalten des anderen ist grundsätzlich einer positiven Absicht geschuldet. Es geht nicht darum das Verhalten an sich als gut oder schlecht zu bewerten. Vielmehr sollen wir erkennen, dass alle mit ihrem Verhalten etwas Positives erreichen wollen. Das Verhalten an sich müssen wir nicht gut und richtig finden, aber wir sollten es akzeptieren.

Wichtig sind gute Beziehungen. Denn, ständiger Streit führt zu einem Leben ohne Freude und viel Ärgernissen.

Was macht eine gute Beziehung aus?

Mit einfachen Worten: Vertrauen, Harmonie, Respekt, Wertschätzung, Achtung voreinander, gleiche Wellenlänge, Verbundenheit, die Chemie stimmt. Wir haben einen guten Draht zueinander.

Unsere Wahrnehmungen

 Allzu oft verändern wir unsere Wahrnehmungen, indem wir Elemente unseres persönlichen Weltmodells hinzufügen. Damit interpretieren wir und indem wir interpretieren, deuten wir eine Wahrnehmung um.

Wir geben der Wahrnehmung eine andere Bedeutung als sie sich in der Realität tatsächlich zeigt, indem wir aus unseren Lebenserfahrungen, dem Erlernten, unserem persönlichen Modell der Welt die Wahrnehmung „mit Zugaben schmücken“, und daraus eine (persönlich) interpretierte Wahrnehmung definieren.

Perspektivwechsel

 Eine sehr wichtige „Technik“ ist, dass wir Erlebnisse nicht einseitig betrachten, sondern auch mal über den „Tellerrand“ hinausblicken.

Die wirksamste Methode ist, dass wir die Blickrichtung oder Perspektive verändern. Es geht konkret darum, dass wir unser Verhalten, oder auch die Betrachtungsweise, dahingehend verändern, dass wir ihnen eine andere Bedeutung geben. Ziel ist es, dass wir das Erlebnis, Ereignis oder auch einen Glaubenssatz dahingehen umdeuten, dass wir rational und angemessen reagieren können.

Negative Gefühle auflösen

 Wenn ein Erlebnis mit einem negativen, belastenden Reiz oder Trigger in Verbindung gebracht wird, gibt es sehr gute Möglichkeiten, diese Trigger aufzulösen. Es geht jetzt darum, dass es gelingt nur positive Gefühle auszulösen, oder anders formuliert: Wir suchen einen positiven Gefühlszustand, den wir mit einem Trigger verbinden. Dann ersetzen wir den negativen Trigger durch den positiven Trigger. Wir konditionieren das Positive mit einem Anker.

Niemals resignieren

 Selbst diejenigen, die sich schon auf der „Verliererstraße“ befunden haben, wurden durch einen zufälligen oder glücklichen Umstand wieder auf die „Siegerstraße“ zurückgeführt.

Nenne es Schicksal oder Glück, Zufall oder sonst was. Meistens steht es im direkten Zusammenhang mit den Gedanken, die wir uns selbst zu einer Herausforderung machen. Und Resignation bedeutet schnurstracks auf die Verliererstraße zu gelangen ohne Rückkehr.

Ärgern ist keine Option

 Du solltest bedenken, dass wir uns das Ärgern angewöhnen können und wir es irgendwann nicht mehr bemerken. Andere Menschen bemerken unseren ständigen Ärger und sie wenden sich von uns ab. Möglicherweise entstehen daraus Konsequenzen für dein Leben!

Perspektive: Lösungsorientierung

 Wenn sich jedoch in einem Leben viele negative Erlebnisse ansammeln, ist es mit dem Annehmen des Lebens schwieriger.

Wir finden manchmal keinen Lösungsweg für uns. Und unsere Verzweiflung nimmt zu. Es kann zu einer Resignation führen. Uns fehlt der Lebenssinn, der Lebensmut und jegliche Motivation. In dieser Situation sind wir gar nicht mehr in der Lage, uns für neue Chancen zu öffnen. Wir sind lebensblind geworden.

Gerade deshalb gilt: Setze auf einen Perspektivwechsel und denke lösungsorientiert.

Es geht darum, dass du nicht ständig, sozusagen 24/7 deiner Zeit auf die Probleme verwendest und dich in eine Grübel-Spirale begibst. Eher musst du konkret nach Lösungen suchen, vielleicht mit Hilfe und Unterstützung, um möglichst rasch die Probleme zu lösen und wieder in ruhigere Fahrwasser zu gelangen.

Glaubensätze auflösen

 Glaubenssätze entstehen auch kulturabhängig. In den verschiedenen Kulturen gibt es sehr unterschiedliche Annahmen, beispielsweise zur Religion, zum Leben im Allgemeinen, im Umgang miteinander. So werden auch Glaubenssätze gebildet. Jeder Mensch hat sein persönliches Modell im Laufe der Jahre seit der Kindheit entwickelt. Als Kinder hatten die uns nahestehenden Menschen nicht nur Einfluss auf uns, vielmehr waren wir von ihnen abhängig. Sie haben uns erklärt, was wir dürfen und auch was wir unterlassen müssen. Im Erziehungsprozess arbeiten Eltern sehr häufig mit Glaubenssätzen. Sehr wichtig ist, dass belastende Glaubenssätze verändert und in positive Glaubenssätze umgewandelt werden!

Niemand muss perfekt sein

 Perfektionisten neigen dazu, dass sie sehr hohe Ansprüche haben! Sie wollen alles hervorragend erledigen, niemals Fehler machen. Das sind sehr hohe Ziel! Aber, meiner Meinung nach, überhaupt nicht zu realisieren. Ebenfalls neigen Perfektionisten dazu, andere Menschen zu kontrollieren und auch zu bevormunden. Dies führt zwangsläufig zu zwischenmenschlichen Problemen.

Sei optimistischer

 Optimismus ist eine wichtige Voraussetzung, um ein resilientes Leben zu führen und daraus folgend, auch in schwierigen Zeiten den Blick auf die positiven Aspekte zu richten. Der Blick der Optimisten richtet sich in die Gegenwart, weil die Zukunft deren Einflussbereich entzogen ist und die Vergangenheit ist längst vorbei.

Das bedeutet keinesfalls, dass die Optimisten alles so einfach laufen lassen, auch sie treffen Vorkehrungen, Sicherheitsmaßnahmen und sind vorsichtig. Aber bleiben bei allem vernünftig und realistisch.

Mehr Selbstbewusstsein

 Geringeres Selbstbewusstsein bedeutet, dass diese Menschen sehr große Schwierigkeiten mit neuen Erfahrungen haben, ebenso mit neuen Herausforderungen und auch mit Veränderungen. Im Umkehrschluss können wir feststellen, dass Menschen, die sehr viel Vertrauen in sich selbst haben, neue Aufgaben und Herausforderungen mit positiver Energie angehen und sich selbst darüber bewusst sind, das zu schaffen. Beispielsweise führen negative Glaubenssätze unweigerlich dazu, dass das Selbstbewusstsein sich nicht entwickelt oder nicht voll entfaltet.

Das hat Auswirkungen auf das gesamte Leben, ob privat, beruflich oder im zwischenmenschlichen Bereich, also auf alle Beziehungen. Deshalb ist die Stärkung des Selbstwertgefühls und des Selbstbewusstseins sehr wichtig.

Mehr Gelassenheit

 Stelle dir vor, dass dich so schnell nichts mehr aus der Fassung bringen würde. Die Probleme, die Lebensereignisse und alle Herausforderungen würdest du mit mehr Ruhe und ohne Aufregung bewältigen. Du würdest in dir selbst ruhen.

Das Kuriose ist, dass wir uns häufig über Angelegenheiten oder Vorkommnisse aufregen, die wir persönlich nicht ändern können. Jede Aufregung führt bei uns zu Stress, ohne dass wir den Auslöser verändert haben.

Der bessere Weg ist, alle Verhaltensweisen unserer Mitmenschen und allen Ereignissen mit innerer Ruhe zu begegnen, um unser Leben nicht im ständigen Stress, in Angst, in Aufregung und vielleicht sogar Wut und Hass zu führen. Mit einer gelassenen Lebenseinstellung reagieren wir in allen Situationen ruhig und rational.

Lerne zu akzeptieren was nicht zu ändern ist

 Zugegeben, es fällt kaum einem Menschen leicht so einfach zu akzeptieren, schwierige Lebenssituationen hinzunehmen. Da sitzen wir alle im selben Boot! Wenn es tatsächlich leicht wäre, dann würden wir alle wesentlich weniger Lasten mit uns rumschleppen, unser Lebens-Rucksack wäre mit sehr viel weniger Gewicht beladen.

Sehr wichtig ist, dass wir eine überzeugte Grundhaltung zu einer Herausforderung entwickeln, die nicht nur oberflächlich vorhanden ist, indem ich nach außen „ja“ sage, aber nicht davon überzeugt bin und eigentlich „nein“ meine.

Es kommt also auf die innere Haltung an! Bedeutsam ist, dass wir den momentanen Zustand, die Herausforderung akzeptieren. Wir finden sie nicht gut, aber nehmen sie an.

Positive Emotionen

 Unsere Gefühle laufen Amok. So oder ähnlich geht’s vielen Menschen! Sie fühlen sich dann unfähig zu handeln, verharren in leidvollen Situationen und verfallen ins Selbstmitleid.

Wenn wir handlungsunfähig sind, wird sich die Situation niemals verbessern, sondern verschlimmern. Deshalb müssen wir uns selbst handlungsfähig machen. Das ist tatsächlich die einzige sinnvolle und vernünftige Option für uns.

Wichtige Fragen, die wir uns stellen sollten:

Was macht mich in meinem Leben glücklich?

Welche Gefühle löst das Glück es aus?

Was macht mich stolz in meinem Leben?

Welche lieben Menschen habe ich in meiner Nähe?

Was motiviert mich?

Wofür bin ich dankbar?

Wie kann es mir gelingen, neue Lösungsansätze für bestimmte Lebenssituationen zu finden, indem ich den neuen Weg mit meinen Glücksgefühlen verbinde?

Wie können mich die lieben Menschen dabei unterstützen?

Welche Ziele kann ich positiv formulieren, um den neuen Weg zu gestalten?

Es geht darum, dass wir das bereits vorhandene positive und starke Fundament dafür nutzbar machen, um es als Basis in die Veränderungsarbeit einzubeziehen.

Denke immer daran, alles ist vergänglich

 Wir erwarten immer das Gute, das Positive im Leben = unsere Erwartungshaltung.

Aus unseren Lebenserfahrungen wissen wir aber auch, dass sich häufig in der Realität diese Erwartungen nicht erfüllen und wir enttäuscht werden = unsere Enttäuschung.

Daraus entstehen Reaktionen, oftmals verbunden mit Trauer, Wut und Ärger.

Und wenn dann etwas eintritt, was unsere Vorstellungen zerstört, uns ganz klar die Vergänglichkeit praktisch aufzeigt, sind wir nicht nur enttäuscht, sondern sträuben uns, sind wütend, auch mit Hass erfüllt, sind traurig und fragen nach dem warum?

Das Leben bietet uns keinen Stillstand. Von einer Sekunde zur nächsten Sekunde verändert sich alles. Das ist ein Naturgesetz.

In dem Bewusstsein der Vergänglichkeit, der daraus notwendigen Schlussfolgerung der Akzeptanz, ist es uns möglich, dass wir unser eigenes Leben mit Sinn erfüllen, unsere Lebensziele motivierend sind und wir weniger Zeit in unnütze Angelegenheiten investieren.

Beziehungen

Wir sind in unterschiedlicher Weise mit anderen Menschen verbunden. Einige dieser Verbindungen so sehr eng, andere locker, manche auch eher zufällig.

Oftmals treffen wir Menschen zufällig, oder häufiger die Nachbarn. Zu allen diesen Menschen bestehen zwischenmenschliche Bindungen.

Jedoch auch hier besteht Konfliktpotential, weil wie immer auch hier zwei oder mehr Weltmodelle aufeinandertreffen. Nur im Unterschied zu den eher zufälligen Verbindungen, werden wir sehr wahrscheinlich in der Regel sehr bemüht sein, dass wir Konflikte vermeiden, oder zumindest nicht eskalieren lassen. Denn, solche zwischenmenschlichen Beziehungen sind uns wichtig, wir sind soziale Wesen und brauchen sozialen Bindungen.

Auffällig ist, dass wir oftmals auch bezogen auf Menschen, mit denen wir keine direkten persönlichen Verbindungen haben, dennoch deren Verhalten prüfen.

Die Gründe können im Wesentlichen dahingehend erklärt werden, dass wir bewerten oder beurteilen, um festzustellen, wer uns freundlich, nett, sympathisch erscheint, um daraus den Schluss zu ziehen, wer zu uns passt. Dabei findet auch ein Vergleich der beiden Weltmodelle statt. Im Ergebnis wird festgestellt, mit wem haben wir die meisten Übereinstimmungen.

Der andere Grund ist, dass wir ständig wahrnehmen und beobachten, weil unser Gehirn immer in Aktion ist. Wir sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken ständig irgendetwas. Damit einher geht auch diese Aktivität des Beobachtens und Prüfens unserer Umgebung.

Dies dient auch der Einschätzung, ob von einem Ereignis oder einer Person und einer Beobachtung möglicherweise eine Gefahr ausgeht.

Wenn wir so wollen, hat das Beobachten eine Schutzfunktion. Aus jeder Wahrnehmung folgen auch Bewertungen, Beurteilungen und Einschätzungen, um gegebenenfalls reagieren zu können.

Wie bereits beschrieben müssen wir zwischen einer Wahrnehmung und der daraus folgenden Interpretation deutlich unterscheiden. Interpretationen einer Wahrnehmung können zu völlig fehlerhaften Schlussfolgerungen führen.

Unsere persönliche Wahrnehmung dieser Welt unterscheidet sich von der Wahrnehmung der anderen Menschen. Das ist ein Resultat aus der persönlichen Entwicklung seit der Kindheit bis heute. Zudem, welche Lebenserfahrungen wir im Weiteren gesammelt haben.

Wenn wir auf der Basis unseres Modells mit anderen Menschen in Kontakt treten, kann es zu unterschiedlichen Wahrnehmungen beim Gegenüber kommen. Denn der „Empfänger“, also derjenige, der beispielsweise unsere Worte aufnimmt, kann etwas anderes verstehen als das, was wir zum Ausdruck bringen möchten.

Die Folgen einer Interpretation können unter Umständen zu zwischenmenschlichen Konflikten führen.

Wir werden sterben

 Nehmen wir uns nicht die Zeit dafür, dass wir uns über Belanglosigkeiten aufregen, uns ärgern, frustriert sind, mit Hass und Wut leben. Die Zeit ist viel zu kostbar, um sich mit Dingen auseinander zu setzen, die uns das Leben erschweren.

Wir haben viel zu wenig Zeit, um uns tagtäglich mit selbstgemachten Problemen zu beschäftigen. Wenn wir diese Zeit dafür nutzen, dass wir uns dem widmen, was unsere Wünsche und Lebensvorstellungen sind, also mit unserem Sinn für unser Leben, werden wir einen Lebensgewinn erzielen. Und, indem wir die Beziehungen zu anderen Menschen wertschätzen.

Nun kommen einige weitere Hinweise sowie Lösungsvorschläge, wie wir unsere zwischenmenschlichen Beziehungen besser gestalten können und auch damit unser Leben erleichtern.

  

Dazu gehören auch einige Erkenntnisse der stoischen Philosophie.

 Die Philosophie der Stoiker geht zurück bis in die Antike und begann etwa 600 v.Chr. Es gab Philosophenschulen, in denen die Denker sich austauschten und lehrten. Inhalte dieser Philosophie sind die Physik, die Logik und die Ethik.

Insbesondere geht es um die menschliche Lebensführung, vor allem die Emotionen, die Tugenden und die Weisheit. Also auch um die Beantwortung von Lebensfragen.

Ebenso waren für die stoische Philosophie sehr wichtige Überlegungen, wie wir mit Furcht, unseren Emotionen, mit unseren Einschätzungen und Illusionen, aber auch mit unserem begrenzten Leben sinnvoll und nützlich umgehen sollten.

Wie können wir trotz und gerade wegen der Herausforderungen, die wir alle haben, ein vernünftiges Leben führen, ohne dass wir ständig in konfliktreiche Situationen geraten, die möglicherweise eskalieren und uns das Leben unnötig schwer machen.

Zudem, wie kann es uns gelingen, dass wir Lebensereignisse, auf die wir überhaupt keinen Einfluss haben akzeptieren lernen und uns ganz gezielt darum kümmern, worauf wir einen Einfluss haben.

Lösungsansätze

Wenn wir fragen, was für uns ein glückliches Leben ist, so gehen die Vorstellungen darüber einerseits auseinander und andererseits über die für uns wichtigen Grundbedürfnisse (Nahrung, Wasser, Schlaf, Hygiene) hinaus.

Die Stoiker empfanden ein glückliches Leben als ein Leben mit innerer Zufriedenheit. Letztendlich sind es unsere Gedanken, die für Zufriedenheit sorgen und wir damit nicht von äußerlichen Ereignissen oder Umständen abhängig gemacht werden oder wir uns selbst in eine Abhängigkeit begeben.

Unsere eigenen Gedanken sind dafür verantwortlich, wie wir uns fühlen.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass wir es vermeiden uns mit anderen zu vergleichen, weil dies zu Belastungen, Drucksituationen und einer Abwertung von uns selbst führen kann.

Bedeutsam ist, dass wir stets bemüht sind auf uns selbst zu schauen, verbunden mit dem Ziel, dass wir uns stets verbessern.

Es geht also darum, dass wir tugendhaft sind, ebenso gelassen, mit unseren Herausforderungen und Schicksalsschlägen umzugehen lernen.

Mut, Gerechtigkeit und Weisheit sind elementare Bestandteile der stoischen Lehre.

Wichtig ist zudem, dass die Vernunft eine sehr große Bedeutung hat, damit verbunden ist, dass wir auf unsere Gedanken achten müssen.

Unsere Gedanken haben eine sehr große Macht und einen Einfluss auf unseren seelischen und körperlichen Zustand.

Sind unsere Gedanken auf die Vernunft ausgerichtet, resultieren daraus positive Handlungen und auch Zufriedenheit.

 

Was ist Vernunft?

„Im allg. Sprachgebrauch bezeichnet Vernunft die geistige Begabung, die Fähigkeit des Menschen sich unter gegebenen Bedingungen «angemessen» und eher nicht impulsiv oder irrational zu verhalten. Die Richtigkeit von vernünftigem Verhalten wird dabei i. d. R. unmittelbar eingesehen und sie bedürfen keiner zusätzlichen Begründung, wie etwa Erfahrung, einen Bezug zu wiss. Theorien o. Ä.“ (Zitat; Quelle: https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/vernunft)

Angemessenes Verhalten bedeutet vereinfacht formuliert, dass wir respektvoll, tolerant, höflich und rücksichtsvoll handeln, sowie auf der Grundlage von Ethik und Moral.

Ein wichtiger Grundsatz lautet:

„Was du zu erleiden vermeidest, das versuche nicht, andere erleiden zu lassen. Du vermeidest Versklavung: Sorge dafür, dass andere nicht deine Sklaven sind.“ (Zitat nach dem Philosoph Epiktet)

 

Vereinfacht formuliert, ist das Handeln ethisch, wenn wir niemand anderen so behandeln, wie wir selbst nicht behandelt werden wollen. Wir sollen gerecht sein und alle Menschen nach diesem Prinzip gleichbehandeln.

Moralisch handelt, wer ein harmonisches zwischenmenschliches Leben anstrebt. Das damit einhergehende Handeln, dass entsprechende Gedanken voraussetzt, ist vernünftig und eine wichtige Basis für eine Gesellschaft.

Demzufolge ist es nicht vernünftig, wenn Menschen andere denunzieren, mobben, verleumden, bestehlen, hassen usw.

Alle Menschen wollen ein schönes, zufriedenes und glückliches Leben führen. Wenn wir dies voraussetzen, müssen wir uns die Fragen stellen, aus welchen Gründen handeln Menschen überhaupt unvernünftig?

Die nachfolgenden Zitate stammen aus dem Buch: „Selbstbetrachtungen von Marc Aurel – marixverlag, 6. Auflage – 2014 -, die Seitenzahlen werden dem Zitat angefügt. Sofern andere Zitatquellen verwendet werden, so erscheint die entsprechende Quellenangabe.

„Fühlst du dich über einen Gegenstand der Außenwelt missgestimmt, so ist es nicht jener, der dich beunruhigt, sondern vielmehr dein Urteil darüber; dieses aber sofort zu beseitigen, steht in deiner Macht.“ (Zitat „Selbstbetrachtungen“, Seite 144 – Nr. 48)

Es geht darum zu verstehen, dass nicht die Situation der Auslöser für unsere Sorgen und Ängste oder Wut und Hass sind, sondern ganz allein unsere Reaktion.

An uns selbst liegt es, ob wir uns von diesen Sorgen, Ängsten, Wut und Hass frei machen können, selbst dann, wenn sich die Situation nicht verändern wird. Es ist also sehr entscheidend, welche Meinungen wir über etwas haben, wie wir die Welt sehen, denn daraus folgen unsere Beurteilungen und Bewertungen.

Oftmals reagieren wir ohne Überlegung, völlig undurchdacht. Wir verurteilen anderen Menschen, ohne nachzudenken, also emotional.

In diesem Zusammenhang ist es einerseits sehr entscheidend, ob wir die persönliche Macht haben, Umstände überhaupt verändern zu können oder nicht. Zudem, wenn wir Einfluss haben, sollten wir überlegt und ohne negative Emotionen entscheiden, wie wir Herausforderungen bewältigen.

Ein nicht unwesentlicher Aspekt ist die Frage, ob es uns egal sein sollte, was andere über uns denken.

Kritik ist dabei nicht unwichtig zu betrachten, weil einige mit Kritik nicht positiv umgehen können, sondern vielmehr als Abwertung ihrer Person betrachten. Selbstverständlich kann Kritik beleidigend und abwertend sein.

Nach einer kritischen Äußerung orientieren sich unsere Gedanken möglicherweise dahingehend, ob wir unseren Status verlieren. Das ist jedoch auch immer im Zusammenhang mit unserem Selbstwertgefühl und unserem Selbstbewusstsein zu sehen. Selbstverständlich möchten wir lieber gelobt als getadelt werden.

Werden wir jedoch zurecht kritisiert, sollten wir es als Feedback betrachten und daraus lernen.

Persönliche Angriffe gegen uns, in Form von Beleidigungen wehren wir ab. Es sind Angriffe auf unsere Integrität. Dies müssen wir nicht hinnehmen. Die Frage ist, wie gehen wir damit um.

 

Oftmals ist es auch sinnvoll wie folgt zu verfahren:

„Wieviel Muße gewinnt der, welcher nicht darauf sieht, was sein Nächster zu reden oder zu tun oder zu denken pflegt, sondern nur darauf, was er selbst tut, dass es gerecht oder auf fromm sei; er soll nicht seinen Blick dem Laster um ihn her zukehren, vielmehr auf eigener Bahn gerad und unverrückt den Lauf vollziehen.“ (Zitat „Selbstbetrachtungen“, Seite 49 – Nr. 18)

Es geht im Kern darum, dass wir unser Leben nicht an der Meinung anderer Menschen ausrichten, sondern selbst auf uns schauen und stets bemüht sind, einen toleranten Umgang zu pflegen, unter Einbeziehung von ethischen und moralischen Grundsätzen.

 

Die folgende Überlegung könnte hilfreich sein:

„Gleich in der ersten Morgenstunde sage zu dir: Heute werde ich mit einem vorwitzigen, undankbaren, übermütigen, verschlagenen, verleumderischen Menschen zusammentreffen. Alle diese Fehler haften an ihnen nur wegen ihrer Unkenntnis des Guten und des Bösen. Ich hingegen sehe es ein, dass das Gute seinem Wesen nach schön, das Böse hässlich ist …

Auch weiß ich, dass weder er noch sonst ein Mensch mich beschädigen kann; denn niemand vermag es, mich in etwas Schändliches zu verwickeln …“ (Zitat „Selbstbetrachtungen“, Seite 19 – Nr. 18)

Wir sind verantwortlich für unser Tun oder Unterlassen, niemand sonst. Wenn wir nach einer Tat uns zum Opfer machen und die geschädigte Person zum Täter, so wäre das etwas, dass uns selbst als einen Menschen offenbart, dem die Schädigung anderer gleichgültig ist, um sich vielleicht bloß einen eigenen Vorteil zu verschaffen. Die Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen hat immer egoistische Ziele. Wenn wir uns selbst solche Lasten auferlegen, die uns möglicherweise in der Zukunft einholen werden, müssen wir uns sicherlich nicht wundern, wenn unser Leben einer Achterbahnfahrt gleicht.

Es wäre in unserem eigenen Interesse nützlich und vernünftig, dass wir uns etwas zurücknehmen. Also auch, unser eigenes Weltmodell relativieren, einen Perspektivwechsel vornehmen und auch die Vorstellungen anderer Menschen tolerieren und respektieren.

Andererseits sollten wir abwägen:

„Denke beständig daran, wer diejenigen sind, nach deren Anerkennung dich verlangt, und welche leitenden Grundsätze sie haben! Denn alsdann wirst du weder über ihre unvorsätzlichen Fehltritte zürnen noch ihres Beifalls bedürfen, wenn du auf die Quellen ihrer Meinungen und Triebe siehst.“ (Zitat „Selbstbetrachtungen“, Seite 122 – Nr. 62)

Meinungen ungeprüft übernehmen

Wir müssen auch lernen vorsichtig, ja nüchtern, auf die Meinungen anderer Menschen zu schauen. Allzu leicht verfallen wir in einen Prozess des Annehmens von Meinungen, wenn diese anscheinend passgenau für unser Weltbild sind. Wir nehmen etwas wahr, ungeprüft, weil wir es intuitiv für richtig erachten. Solche Gefühle des Annehmens entstehen häufig dann, wenn wir eine Situation für uns als ungerecht bewerten und daraus folgend ungeprüft Meinungsäußerungen akzeptieren.

In unserem derzeitigen Lebensabschnitt gibt es sehr viele Beispiele aus unserem Alltag, in denen wir so oder ähnlich handeln. Seien es politische Entscheidungen, die Flüchtlingskrise oder den Umgang mit anderen Menschen.

Vergangenheit und Zukunft

Auch sollten wir einmal darüber nachdenken, dass wir uns sehr viel mit der Vergangenheit und Zukunft gedanklich auseinandersetzen. Damit verbunden sind Wünsche und Ängste. Allzu oft suchen wir die Gründe für verlorene Chancen, vertane Gelegenheiten oder Missgeschicke bei anderen, machen diese zum Sündenbock, um von unseren eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Eine solche Gedankenkonstruktion hat zwangsläufig negative Folgen auf unser Leben.

 

„Alles übrige lege denn beiseite, halte nur an dem Wenigen fest und bedenke überdies, dass jeder bloß die gegenwärtige Zeit – einen Augenblick – lebt, die übrigen Zeitabschnitte dagegen für ihn entweder schon durchlebt sind oder noch im Dunkeln liegen.“ (Zitat „Selbstbetrachtungen“, Seite 37 – Nr. 10)

Wir neigen sehr schnell zu Angewohnheiten, wenn wir mit Sorge und Angst in die Vergangenheit und Zukunft schauen. Darauf haben wir keinen Einfluss mehr, oder können es noch nicht beeinflussen. Indem wir Imaginationen konstruieren und unsere Gedanken damit überfluten, werden wir unser Leben beunruhigen, da es sich meistens um belastende Vorstellungen handelt.

 

„Lass dich die Zukunft nicht anfechten! Wirst du sie doch, wenn es so sein soll, einmal erreichen. Mit derselben Vernunft ausgerüstet, welche dir jetzt in der Gegenwart Dienste leistet.“ (Zitat aus vorgenannter Ausgabe, Seite 106 – Nr. 8)

Selbstverständlich können wir niemals ausschließen, dass sich Ereignisse, die wir für unsere Zukunft negativ bewerten, auch eintreten. Häufiger sind unsere Gedankenkonstruktionen wesentlich besorgniserregender als der Fall, der dann auch eintritt. Gedanken können Horrorszenarien produzieren.

Und die Realität, so schwierig sie auch sein mag, zeigt, dass wir sehr wohl vernünftig und handlungsfähig sind.

 

„Bei einem vernünftigen Wesen ist eine naturgemäße Handlungsweise immer auch eine vernunftsmäßige.“ (Zitat „Selbstbetrachtungen“, Seite 107 – Nr. 11)

Daraus können wir den Schluss ziehen, dass wir in der Lage sind, selbst realistisch einzuschätzen, was vernunftmäßiges Handeln ist und auch dazu in der Lage sind.

Unsere Gedanken haben zwar eine Macht und unser Handeln speist sich aus unseren Gedanken, aber trotzdem können wir entscheiden, ob wir unsere negativen Gedanken weiter nähren oder besser verändern.

Das Leben ist manchmal auch geprägt von Herausforderungen, Schwierigkeiten und Problemlösungen. Es kommt immer darauf an, was genau wir als Problem definieren.

Es gibt Menschen, die trotz der allergrößten Herausforderungen immer optimistisch und positiv gestimmt sind. Andere knicken bei kleinen Problemchen ein.

Wenn wir Probleme mit Angst, Stress, Hektik oder sogar Wut zu lösen versuchen, werden wir scheitern. Es wird unser Leben negativ beeinflussen und unsere Probleme werden zunehmen.

Deshalb ist es sehr wichtig darüber nachzudenken, welche Gedanken wir mit Nährstoffen versorgen, da diese direkt auf unser Handeln wirken.

 

„Wenn das in uns Herrschende seiner Natur folgt, so nimmt es den Ereignissen gegenüber einer solcher Stellung ein, dass es sich jederzeit in das Mögliche und Gegebene mit Leichtigkeit zu finden weiß.“ (Zitat „Selbstbetrachtungen“, Seite 42 – Nr. 1)

Wir Menschen sind veränderungsfähig und auch anpassungsfähig. Manchmal legen wir uns selbst „Steine in den Weg“ und fallen über diese. Wir können unsere Gedanken positiv gestalten, dazu sind wir fähig.

Auch sind wir gefangen in negativen Emotionen, verstrickt in Glaubenssätze oder wir gestatten es unseren Gedanken sich in eine falsche Richtung zu entfalten.

Da diese Gedanken eine sehr große Macht über unser Handeln haben, lassen wir uns verleiten, falsch zu agieren und zu reagieren.

Wenn wir uns darauf besinnen, wozu wir tatsächlich in der Lage sind, nämlich unserer menschlichen Natur zu folgen, indem wir daran denken, dass es unser Ziel ist, einfach zufrieden und glücklich zu leben, zudem unsere Zeit auf dieser Erde begrenzt ist, können wir den besseren Weg wählen.

Indem wir uns selbst sagen, dass wir nicht anders handeln können als wir es tun, schränken wir uns damit ein und behindern uns. Das sind bloß Schutzbehauptungen für unsere eigene Untätigkeit.

Es ist völlig unmöglich, dass wir unser Leben an dem bisher Erlernten weiterhin orientieren müssen. Denn auch das haben wir irgendwann einmal gelernt beziehungsweise uns angewöhnt.

Warum sollte es nicht möglich sein, dass wir unsere Gedanken, unser Handeln, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen anders gestalten? Auf der Grundlage von Vernunft?

Lernen ist eine der wichtigen Lebensvoraussetzungen. Sind wir nicht lernwillig, bleiben auf dem Weg zurück oder unser Leben endet irgendwo in einer Sackgasse.

 

„Nach der Beschaffenheit der Gegenstände, welche du dir am häufigsten vorstellst, wird sich auch deine Gesinnung richten; denn von den Vorstellungen nimmt die Seele ihre Farbe an.“ (Zitat „Selbstbetrachtungen“, Seite 73 – Nr. 16)

Was hindert uns daran, dass wir selbstkritisch auf uns schauen und erkennen, dass wir als ganz normale Menschen mit menschlichen Unzulänglichkeiten ausgestattet sind?

Jeder kritische Umgang mit sich selbst wird dazu führen, dass wir positive Veränderungen an uns bewirken können.

 

So wie wir denken so sind wir auch! Unsere Gedanken sind die Basis für unser Tun und Lassen. Sie sind der Ausgangspunkt unseres Lebens.

Auch wenn unsere Gedanken aus den bisherigen Erfahrungen seit unserer Kindheit sich bilden und wir uns daran gewöhnt haben, das mag ja sein, dennoch wird eine Auseinandersetzung mit uns selbst zu einer positiven Veränderung führen. Aber nur, wenn wir motiviert sind und den festen Entschluss fassen!

 

In diesem Kontext ist es wichtig, dass wir uns darüber im Klaren sind, alles, was wir in unserem Leben erlebt haben, ist vergänglich und alles kann sich von der einen auf die andere Sekunde verändern.

 

Was bleibt uns anderes übrig, als das zu akzeptieren?

Wenn wir keine andere Möglichkeit haben, mit der uns zur Verfügung stehenden Kraft und die Vergänglichkeit nicht aufhalten können, wäre es nicht viel einfacher alles hinzunehmen, anstatt dagegen anzukämpfen?

Wer diese Frage mit „nein“ beantwortet, hat das Leben noch immer nicht verstanden. Es werden Kräfte aufgebraucht und ebenso die kostbare Lebenszeit. Wir wissen genau, im tiefsten Inneren, dass wir den Lauf des Lebens nicht aufhalten können.

Ist es nicht so, dass wir gemäß unserem persönlichen Modell der Welt immer wieder versuchen, ein Ereignis so verändern zu wollen, dass es in genau unser Modell hineinpasst, anstatt unser eigenes Modell auf den naturgemäßen Ablauf anzupassen?

Wie groß waren bisher unsere Enttäuschungen, dass es noch niemals gelungen ist, die Veränderungen aufzuhalten? Welche Folgen hatten solche Enttäuschungen? Welche zwischenmenschlichen Konflikte sind daraus entstanden?

Es ist und bleibt so. Wir haben nicht die Macht alles das in unserem Sinne zu verändern, was wir gerne verändern würden.

Dies schließt nicht aus, dass wir Wünsche haben dürfen, die auch unsere Zukunft betreffen. Wir können mit sinnvollen und vernünftigen Lebenszielen viel gewinnen. Jedoch sollten wir achtsam sein, wenn wir Wünsche und Ziele festlegen. Umso höher unsere Erwartungshaltung, desto eher können wir auch enttäuscht werden. Nicht alle Wünsche und Ziele werden sich erfüllen.

 

Damit einher gehen zwei Dinge. Einerseits, dass wir akzeptieren lernen und niemals mit nichterfüllten Wünschen hadern, daraus Wut oder Hass entwickeln. Sondern vielmehr in vorausschauendem Blick damit rechnen.

 

Dadurch sollten wir uns aber auch nicht schon im Vorhinein entmutigen lassen, ein Projekt zu starten. Wenn wir vorher schon mit Furcht erfüllt sind, also Angst vor dem Scheitern haben, bedeutet das bereits eine Niederlage erlitten zu haben. Indem eine solche Vermeidungshaltung zur Gewohnheit wird, besteht unser Leben aus vielen Niederlagen, die auch negative Folgen für uns ganz persönlich haben werden.

 

Häufig ist damit eine Gedankenkonstruktion verbunden, indem wir beispielsweise zu uns selbst sagen: „Was werden die Leute denken, wenn ich scheitern sollte?“ Wir entwickeln Scham und Angst vor dem Scheitern. Daraus entstehen Unsicherheiten, die unnötig und auch unvernünftig sind.

 

Häufig scheitern wir an unserem Selbstvertrauen.

Deshalb ist die Stärkung unseres Selbstvertrauens so enorm wichtig! Das ist eine Lebensbasis, aus der wir Kraft und Zuversicht, Vertrauen und positive Emotionen schöpfen können.

Indem wir uns ständig den Kopf darüber zerbrechen, was alles möglicherweise daneben laufen könnte, werden wir niemals etwas Neues beginnen. Immer werden wir, bevor wir gestartet sind, auf die Bremse treten und sind dann anschließend über uns selbst enttäuscht.

 

Deshalb gehört immer Optimismus dazu und positive Gefühle.

Und trotzdem ist auch das Nichterreichen eines Ziels als Möglichkeit in Betracht zu ziehen.

 

Wie oft neigen wir dazu eine Prognose gedanklich zu formulieren.

 Wir begeben uns auf eine Zukunftsreise. Dann sehen wir vor unserem inneren Auge plötzlich Gefahren, Probleme, Schwierigkeiten und daraus entwickeln wir Ängste und Sorgen. Oftmals stellen wir sogar fest, dass wir das Unglück und unser Scheitern wie eine selbsterfüllende Prophezeiung anziehen. Es tritt tatsächlich genau das ein, was wir uns erdacht haben.

Und selbst wenn uns eine schwierige Situation treffen sollte, wäre es nicht vernünftig, darauf mit Angst zu blicken. Sich der Angst zu stellen ist keine Kunst, sondern bedeutet, dass wir lösungsorientiert handeln.

Insofern unsere Gedanken darauf ausgerichtet sind, dass wir scheitern, werden unsere Chancen rapide sinken, das Problem erfolgreich zu bewältigen. Auch dann, wenn unsere Chancen nicht ganz so hoch sein sollten, ist es immer vernünftiger an sich und den Erfolg zu glauben, als das Scheitern gedanklich festzumachen.

Sehr wichtig ist, wie du selbst mit dir sprichst und welchen Film du in deinem Kopf hast. Es gibt gute Möglichkeiten, dass du als Regisseur einen neuen Kopfkino-Film drehst.

Verändere insbesondere die Wahrnehmung auf dich selbst und die Welt. Positive innere Bilder und Selbstgespräche verändern den Blick, damit veränderst du deine Gedanken.

 

 

Grübeln

Wie oft in unserem Leben sehen wir plötzlich alles um uns herum als Last? Der Arbeitsplatz, das Privatleben, die Menschen, die Politik. Nichts ist positiv.

 

Wir verrennen uns in Überzeugungen, die aus negativen Gedankenspiralen entstehen. Wir fahren gedanklich „Achterbahn“, kein Halten und kein Stoppen ist anscheinend möglich. Das Grübeln gewinnt die Oberhand. Aus dem einen Grübel-Gedanken entspringt schon der nächste, wir geraten in eine Endlosschleife. Wir verzweifeln daran.

Es ist sehr wichtig, dass wir uns in Acht nehmen, eine solche Grübel-Spirale zu betreten. Wir müssen uns „bewaffnen“ und geistig wachhalten, um mit allen Mitteln genau das zu vermeiden.

Grübeln schadet uns und auch unserer Zukunft.

Damit einher geht auch, dass wir unserem Leben einen Sinn geben, uns realistische Ziele setzen, mit Aufgaben beschäftigen, die uns Freude machen.

Selbst wenn sich andere Menschen über uns lustig machen und sie uns die Ziele madig machen wollen. Nicht daran stören. Mache keine Kompromisse oder lasst dich nicht von deinen Zielen abbringen. Manche Menschen gönnen anderen weder Freude noch Erfolg, sie sind neidig und missgünstig.

 

Selbstbewusstsein

Auch müssen wir immer daran denken, jeder noch so kleine Erfolg spornt uns an und gibt uns Kraft. Unser Selbstbewusstsein wächst. Indem unser Selbstbewusstsein stärker wird, werden wir daraus wiederum neue Kräfte entwickeln. Darauf aufbauend sind wir in der Lage viele neue Herausforderungen unseres Lebens besser zu gestalten, mit mehr Zuversicht und Motivation. Unser Leben wird niemals frei von Herausforderungen sein, das ist sicher.

 

Umso bedeutsamer ist es, dass wir selbstbewusster werden.

Und wenn wir bei einem Projekt scheitern oder es sich nur teilweise realisiert, so ist das keine Niederlage, sondern ein Schritt nach vorne. Warum? Weil auch dieses Ergebnis ein Feedback für uns ist, dass wir positiv in unser Leben integrieren können. Wir lernen dazu! Und jede Form des Lernens bringt uns voran.

 

Entscheidungen treffen

In diesem Zusammenhang müssen wir auch berücksichtigen, dass wir keine Angst davor haben zu entscheiden. Das Treffen von Entscheidungen gehört zum Leben dazu. Wer nicht entscheidet, hat sein Leben in andere, fremde Hände abgegeben.

Kann das ein Ziel sein? Damit machen wir uns zu Marionetten von anderen Menschen. Sie entscheiden für uns. Und wie werden sie entscheiden? Vielleicht nur für sich und gegen uns.

Sicherlich werden wir manchmal unsicher sein, vielleicht unschlüssig. Das ist in Ordnung und völlig normal. Was hält uns davon ab andere zu befragen, uns Tipps und Ratschläge einzuholen? Wenn wir dann genügend Informationen gesammelt haben, dann treffen wir die Entscheidung.

Selbst dann, wenn wir eine falsche Entscheidung getroffen haben, wir gehen unseren Weg weiter und wir lernen daraus. Beim nächsten Mal wissen wir, dass wir besser entscheiden können.

Zu alledem gehört auch Mut, manchmal Tapferkeit und die Motivation trotz der erschwerten Umstände weiterzumachen. Das ist das Leben.

Wir können uns gut vorbereiten und vieles in Erwägung ziehen. Dennoch werden wir nichts in unserem Leben perfekt machen. Immer wird das eine oder andere, warum auch immer, nicht so laufen, wie wir es geplant haben oder uns wünschen. Und wenn es mal so richtig daneben läuft, dann sind wir herausgefordert. Welchen Weg schlagen wir jetzt ein? Geben wir auf, oder machen wir jetzt erst recht weiter?

Jetzt sind Mut und Tapferkeit gefragt, wir sollten uns bewusstwerden, dass wir recht schnell auf die Verliererstraße geraten können, wenn wir aufgeben.

Besser ist es, nachdenken, nicht grübeln, sachlich analysieren, vielleicht Ratschläge einholen, neu planen und weitermachen. Niemals das „Heft“ aus der Hand geben.

 

Das bedeutet auch lösungsorientiert, anstatt problemorientiert zu denken und zu handeln.

Gut vorbereitet auf Problemsituationen zu reagieren ist wichtig. Wer Schnellschüsse macht, weil die Gedanken sich überschlagen, oder Ängste und Sorgen sich einschleichen, wird vermutlich weniger gut durchdachte Entscheidungen treffen können.

Deshalb ist auch Gelassenheit so wichtig.

Es wird dich nichts mehr so schnell aus der Fassung bringen. Die Herausforderungen werden mit Ruhe und ohne Aufregung bewältigt. Wenn du ins Gegenteil verfällst, wirst du gestresst, verärgert und nervös. Und daraus folgend werden die Entscheidungen weniger sinnvoll und vernünftig sein.

Wichtig ist zudem niemals untätig sein. Jeder Anfang, jeder Start ist wichtig.

 

Ängste und Verzweiflung lähmen uns.

Wir geraten in eine Art Schockstarre. Unsere Herausforderungen bleiben aber bestehen, nur ungelöst. Deshalb gilt immer bei aufkommenden Problemen, gelassen analysieren, in Ruhe und ohne Aufregung.

Bringe Licht ins Dunkle. Betrachte das Problem als außenstehende unbeteiligte Person.

 

Was würdest du einem anderen Menschen in dieser Situation empfehlen? Welche Ratschläge würdest du geben?

Das löst dich selbst zunächst aus dem Problemfeld heraus und schafft dir gedankliche Freiräume. Damit wirst du eher in der Lage sein lösungsorientiert zu denken und zu handeln.

 

Und wenn ich Angst habe?

 Ängste haben wir alle, das ist nicht außergewöhnlich oder gar etwas Besonderes. Oftmals bremst uns diese Angst aus. Sie versucht uns davon abzuhalten aktiv zu werden.

Immer dann, wenn du erstarrst und inaktiv bleibst, fütterst du die Angst mit wichtiger Nahrung, sie wird stärker und größer. Erst wenn du ohne Zögern lösungsorientiert aktiv wirst, dann nimmst du der Angst die Luft zum Atmen und du erstickst sie, mit jedem Mal mehr! Und gleichzeitig wird dein Selbstbewusstsein wachsen.

 

„Nach der Beschaffenheit der Gegenstände, welche du dir am häufigsten vorstellst, wird sich auch deine Gesinnung richten; denn von den Vorstellungen nimmt die Seele ihre Farbe an.“ (Zitat „Selbstbetrachtungen“, Seite 73 – Nr. 16)

 

Dieser Gedanke ist auch auf unsere Ängste und Sorgen zu beziehen, weil es sich oft um die bloßen Vorstellungen dessen handelt, dass ein Ereignis in uns Angst auslösen könnte.

 

Wenn du einem Stoff eine neue Farbe geben möchtest, so wird es nicht ausreichen, wenn du dir die Farbe „blau“ bloß vorstellst, aber ansonsten nicht aktiv wirst. Der Stoff wird weiß bleiben. Du wirst dein Ziel, die Farbe des Stoffs zu verändern, nicht erreichen. Es bleibt bei den Gedanken.

 

Möchtest Du etwas verändern, dann musst du aktiv werden.

 

Das tägliche Training

Es ist im Leben eigentlich einfach. Wenn wir etwas zur Gewohnheit werden lassen, umso leichter fällt es uns.

 

Das bedeutet, dass wir alle Schwierigkeiten und Probleme und Herausforderungen in unserem Leben als tägliches Training einplanen sollten. Genauso wenn wir ins Fitness-Studio gehen, um unseren Körper zu trainieren, so können wir unseren Geist fit machen, unsere positive Haltung, unsere Tugend, unsere Weisheit, unsere Moral und unsere positiven Gedanken mit dem täglichen Trainingsprogramm zur Gewohnheit werden lassen.

Und mit jedem noch so kleinen Erfolgserlebnis steigt die Motivation, unser Leben selbst in unsere Hände zu nehmen und unsere Probleme als Trainingsobjekt zu bewältigen.

Wir werden immer stärker, optimistischer, resilienter. Das Grübeln wird weniger. Damit können wir unsere Gedanken verändern. Unsere Lebensfreude wächst.

Selbstverständlich gibt es gute und weniger gute Tage. Es liegt aber an uns selbst, was wir daraus machen. Wenn wir morgens nach dem Aufwachen zu uns selbst sagen: „Der Tag ist schon gelaufen, heute wir alles schieflaufen, so ein blöder Tag“ – was erwartest du? Es wird sich selbst erfüllen.

Auch wenn du morgens ein negatives Gefühl hast, na und. Richte dich auf und sage zu dir selbst: „Heute bin ich motiviert mein allerbestes zu geben. Ich bin selbstbewusst und werde diesen Tag genießen, nichts wird mich aufhalten.“

Es kommt nicht nur auf die äußere, sondern die innere Einstellung an.

Selbstgespräche sind sehr wichtig. Der innere Film, den du als Regisseur ablaufen lässt, ist ebenfalls bedeutsam. Beides zusammen, so wie du mit dir sprichst und welchen Film du dir anschaust, davon hängt sehr viel ab.

Deshalb nimm Einfluss auf deine Vorstellungskraft.

Unsere eigenen Gefühle und auch wie wir etwas bewerten hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, welche Ergebnisse wir erzielen.

 

Je nachdem aus welchem Blickwinkel wir eine Situation oder Herausforderung betrachten, das hat einen großen Einfluss auf das Ergebnis. Richtest du deinen Blick auf einen negativen Ausgang, so reduzierst du deine Chancen auf einen positiven Ausgang. Richte deinen Blick darauf, dass du Herausforderungen positiv lösen wirst, also lösungsorientiert und nicht problemorientiert.

Du musst dir klar machen, dass viele Situationen in unserem Leben sich nicht von einer auf die andere Sekunde lösen lassen.

Manchmal bedarf es eines längeren Zeitraumes mit viel Geduld. Das bedeutet nichts anderes, dass du deine Blickrichtung oder Perspektive über eine längere Zeitspanne konzentriert auf die Chancen, den positiven Ausgang, richten musst. Nichts anderes. Das wird auch Konditionierung genannt.

Es wäre unsinnig, wenn wir trotz der Widrigkeiten unsere Gelassenheit verlieren würden. Sehr entscheidend ist unsere Bewertung. Wir haben keine Wahl, als uns dem zu stellen.

„Denn der Verstand wendet und lenkt jedes Hindernis seiner Wirksamkeit zur Förderung des Besseren um, und so wird für eine Handlung förderlich, was dieselbe zuvor hemmen wollte, und was mir zuvor im Wege stand, eröffnet mir dann einen Weg.“ (Zitat aus vorgenannter Ausgabe, Seite 75 Nr. 20)

Sehr bedeutsam ist, wie wir Schwierigkeiten und Herausforderungen einschätzen, sie bewerten. Sagen wir zu uns „Oh je, wie soll ich das schaffen“, sind die Voraussetzung ganz andere, als wenn wir sagen „Oh, wieder eine Herausforderung, an der ich wachsen kann“.

Auch hier ist der Blickwinkel wichtig, wie betrachten wir eine Situation und wie bewerten wir sie.

Wir können beispielsweise die Bedeutung einer Herausforderung neu formulieren und unsere Gedanken darauf ausrichten.

Werden wir beruflich mit einer völlig neuen Aufgabe zusätzlich herausgefordert, so könnten wir zu uns selbst sagen: „Ich habe so viel zu erledigen, wie soll ich das alles schaffen. Immer gibt der Chef mir neue Aufgaben, die anderen können in Ruhe ihre Arbeit erledigen. Bin ich doch ein bedauernswerter Mensch.“

 

Wenn wir die Bedeutung verändern, so werden wir positive Gedanken fassen können und die Aufgaben motivierter bewältigen. So könnten wir uns sagen: „Mein Chef vertraut mir, denn sonst würde er mir diese wichtigen Aufgaben nicht übertragen. Er muss mich und meine Fachkompetenz sehr schätzen. Also bin ich für das Unternehmen wichtig. Ich freue mich und werde diese Aufgaben mit Elan und motiviert erledigen.“

Die Umkehr der Bedeutung verändert den Blick vollkommen.

Aus diesem positiven Stoff drehst du nun deinen inneren Film als dein Kopfkino und deine Selbstgespräche werden die Untertitel.

Schau dir lebensbejahende, motivierende und spannende Filme an! Lass dich von deinen Filmen begeistern.

Wir haben keine Garantie, dass das Leben einfach ist

Niemand hat uns zugesichert, dass unser Leben einfach sein wird und immer von Erfolg gekrönt ist. Manchmal müssen wir auch Dornen spüren lernen.

Solche Menschen, die ihr Schicksal annehmen und mit bewundernswertem Mut und Tapferkeit weiter ihren Weg gehen, solche Menschen sind für mich ganz besondere Zeitgenossen. Von diesen Menschen lerne ich gerne, ich würde sie sogar als meine Vorbilder bezeichnen wollen.

 

Kein Mensch möchte leiden, niemand Schmerzen ertragen, auch möchten wir vom Schicksal verschont bleiben. Jedoch verlangt das Leben uns auch oft viel ab, wir müssen Opfer bringen, zurückstehen, vielleicht Krankheiten ertragen und wir verlieren einen geliebten Menschen.

Wir haben dann keine Wahl, entweder wir nehmen den „Kampf“ auf oder verfallen ins Selbstmitglied oder vielleicht gehen wir daran zugrunde.

Wenn wir solche Schicksalsschläge als Herausforderung und Trainingseinheit annehmen, um uns damit stärker und resilienter zu machen, wäre das ein vernünftiger Ansatzpunkt.

Zudem haben wir die Chance selbstbewusster zu werden.

 

Entscheidungen in kurzer Zeit treffen

Wir müssen oftmals in kurzer Zeit entscheiden, welchen Weg wir wählen. Deshalb ist es anzuraten, dass wir in ruhigen Zeiten uns bereits auf Schicksalsschläge mental vorbereiten und jetzt schon mit dem Training beginnen. Ist der Schicksalsschlag gekommen, ist es zu spät sich darauf vorzubereiten.

 

„Ich Unglücklicher, dass mir dieses Schicksal widerfahren muss! Nicht doch, sondern glücklich bin ich, dass ich trotz diesem Schicksal kummerlos bleibe, weder von der Gegenwart gebeugt noch von der Zukunft geängstigt! So etwas hätte jedem begegnen können, aber nicht jeder wäre dabei kummerfrei geblieben.“ (Zitat "Selbstbetrachtungen", Seit 61 – Nr. 49)

Auch dieses Zitat beinhaltet eine Bedeutungsumkehr. Wir können uns auf das Schicksal als solches konzentrieren, uns bemitleiden, jammern, zu Tode betrübt sein, oder wir verändern den Blickwinkel. Es liegt an uns selbst, welchen Weg wir gehen möchten.

Beunruhigungen erfassen uns oft, wenn wir besorgt oder verängstigt sind. Wir sinnen über etwas nach, dessen Ausgang ungewiss ist und manchmal interpretieren wird etwas Negatives in das Ende hinein.

Daraus können sich auch Gedanken ergeben, die in einer Endlosschleife als Grübel-Spirale enden

 

„Viele unnötige Anlässe zu deiner Beunruhigung, welche ganz und gar auf deinem Wahn beruhen, kannst du aus dem Wege schaffen und dir selbst unverzüglich einen weiten Spielraum eröffnen; umfasse nur mit deinem Geist das ganze Weltall, betrachte die Ewigkeit, und dann wieder die rasche Verwandlung jedes einzelnen Gegenstandes: welch kurzer Zeitraum liegt zwischen seiner Entstehung und Auflösung…“ (Zitat; Quelle: „Selbstbetrachtungen“, Seite 165 – Nr. 32)

 

Die Sorgen und Ängste, die uns erfassen, erscheinen in diesem Augenblick als unendliche Geschichte. Dies liegt daran, weil wir uns daran festbeißen, unsere Gedanken kreisen nur um die problemauslösende Situation. Wir können keine anderen Gedanken mehr zulassen. Die Zeit scheint niemals zu vergehen.

 

Wenn wir aber realistisch mit der Situation umgehen und lösungsorientierte Gedanken zulassen, die Perspektive wechseln und alles von außen betrachten, so als seien wir nicht davon betroffen, so erkennen wir, dass auch das uns derzeit belastende Ereignis vergänglich ist.

 

An diese Vergänglichkeit sollten wir immer denken, auch wir sind vergänglich, auch unser Leben wird ein Ende haben.

 

Warum machen wir uns das Leben so schwer, in dieser kurzen Lebenszeit, die uns verbleibt?

„Denke einmal zum Beispiel an die Zeiten unter Vespasian, und du wirst alles finden, wie jetzt: Menschen, die heiraten, Kinder erziehen, Kranken und Sterbende, Kriegsleute und Festfeiernde, Handelstreibende, Ackerbauer, Schmeichler, Anmaßende, Argwöhnische, Hinterlistige, einige, die den Tod herbeiwünschen, über die Gegenwart murren, verliebt sind, Schätze sammeln, Konsulate, Königskronen begehren. Nicht wahr? Ihr Leben ist jetzt nirgends mehr.“ (Zitat „Selbstbetrachtungen“, Seite 54 – Nr. 32)

 

Auch schon zu den Zeiten des römischen Kaisers und Stoikers, Marc Aurel, war es so wie es heute ist. Sicherlich waren die Lebensumstände nicht vergleichbar, aber die Menschen und ihre Eigenarten, ihr Wesen schon. Es ist nicht unwichtig sich diesen Satz einmal zu vergegenwärtigen. Ganz gleich wie wir leben und was wir möchten, egal welche Chancen und Möglichkeiten wir uns ergaunern, jedes Leben endet mit dem Tod. Wir kommen nicht drum herum.

 

Und immer wieder die Frage, warum machen wir uns manchmal oder vielleicht sogar oftmals unser Leben so unendlich schwer, legen uns dicke Steine in den Weg, nur um uns einen vermeintlichen Vorteil zu verschaffen?

 

„Und die viel geschätzten Güter des Lebens sind nichtig, faul, unbedeutend und den Hunden gleich, die sich herumbeißen, und Kindern, die sich zanken, bald lachen und dann wieder weinen; Trauer aber und Scham, Gerechtigkeit und Wahrheitsliebe, die sind zum Olymp der weitstraßigen Erde entflohen. Was gibt es also, das dich hier noch zurückhält, da ja alles Sinnliche so wandelbar und unbeständig ist, die Sinne selbst aber trüb und leicht zu täuschen sind, das Seelenleben selbst aber nur ein Aufdampfen des Blutes ist? Und nun unter solchen Menschen berühmt sein – wie nichtig.“ (Zitat „Selbstbetrachtungen“, Seite 80 – Nr. 33)

Wir beleidigen uns, denunzieren uns, begehen Mobbing und wofür?

 

Wir Menschen nehmen uns oft viel wichtiger und bedeutender als wir sind.

Über anderen stehen, mehr persönliche Bedeutung beanspruchen, im Job die bessere Position, Karriere machen, Einkommenssteigerung, der Dienstwagen.

 

Im Privaten das größere Haus, der Pool, die Jacht, die Markenuhr. Und wofür? Weil wir wichtiger, bedeutender und angesehener sein wollen.

 

Auch wenn wir etwas vermeintlich Wichtiges erreichen wollen, uns auch als besonders bedeutend wahrnehmen, mit irgendetwas Materiellem angeben können, andere unterwerfen, sie rumkommandieren, ihnen zeigen welche finanziellen Möglichkeiten wir haben – es ist und bleibt, wie es ist -, ein kurzer Zeitabschnitt mit Vergänglichkeit und eines Tages interessiert es niemanden mehr.

 

Begehrlichkeiten

 Unsere Begierden sind oftmals unersättlich, wir können niemals genug bekommen. Haben wir etwas bekommen, so trachten wir schon dem nächsten nach. Immer wieder von vorne. Niemals sind wir zufrieden und befriedigt. Demzufolge werden wir niemals dieses Ziel erreichen, endlich satt zu werden. Immer hungern wir nach mehr.

 

Was ist denn vernünftig und sinnvoll, mit diesem Verhalten weiterzumachen. Unsere Begierden, unsere zwischenmenschlichen Vergleiche, dem Streben nach dem Besonderen, dem Wunsch nach mehr Bedeutung.

 

Und was noch daraus entsteht, ist Neid. Diejenigen die weniger haben als andere, werden neidig, und setzen alle Hebel in Bewegung, um mindestens das Gleiche zu besitzen. Besser noch mehr als andere.

 

„Neid verspüren wir immer dann, wenn wir uns mit anderen vergleichen und feststellen, dass diese uns in irgendeiner Hinsicht überlegen sind.

Dieser Umstand ist vor allem dann schwer für uns zu ertragen, wenn die betreffende Person uns besonders ähnlich ist.

Im schlechtesten Fall bringt uns die Emotion dazu, die Erfolge anderer kleinzureden und ihnen womöglich sogar Steine in den Weg zu legen. In einem gesunden Maß kann sie uns aber auch dazu anspornen, noch härter an uns zu arbeiten und über uns hinauszuwachsen.“ (Zitat; Quelle: https://www.spektrum.de/news/psychologie-warum-wir-neidisch-sind/1571020)

 

Die zwischenmenschlichen Vergleiche können auch positiv sein. Wenn wir uns von vernünftigen, mutigen, tapferen und pflichtbewussten Menschen deren Eigenschaften abschauen und neidig werden, so kann uns das dazu antreiben, ebenso zu werden.

 

In der Regel führt Neid jedoch dazu, dass wir uns selbst gesellschaftlich gegenüber anderen benachteiligt fühlen, weil wir vermuten, damit unsere gesellschaftliche Bedeutung zu verlieren. Dieser Antrieb führt unweigerlich dazu, dass wir andere Menschen abwertend behandeln, deren Erfolg kleinreden und uns selbst erhöhen möchten. Und oftmals sind uns die Mittel dazu egal. Wichtig ist, dass wir uns wieder bedeutend und geachtet fühlen.

 

Aber das „Fühlen“ ist eben nicht die Realität. Wir möchten uns selbst das Gefühl vermitteln wir seien bedeutend. Die Welt um uns herum sieht das vielleicht ganz anders. Also, welchen Wert sollen solche Gedanken, verbunden mit einem „Fühlen“, haben?

 

Auch diese Gedanken entspringen nur unserem eigenen Geist, nicht dem der anderen Menschen. Wir bewerten eine Situation und entscheiden zu handeln. Immer sind unsere Gedanken die Auslöser, niemals andere Menschen. Denn wir entscheiden, was wir tun und unterlassen, niemals andere.

 

Insbesondere Neid kann zwischenmenschliche Konflikte entfachen, auch Beziehungen zerstören und letztendlich wird unser Leben wenig mit Freude und Glück erfüllt sein.

 

Aus Impulsivität kann auch Neid und Missgunst entstehen. Wer impulsiv handelt, der agiert unüberlegt, mit wenig Rücksicht und die Konsequenzen sind egal. Deshalb ist die Kontrolle unserer Gedanken sehr wichtig.

 

Ist es das wert in der Kürze unseres Leben neidig zu sein?

 

Was ist Selbstreflexion?

Es geht darum, dass wir unsere Gedanken, unsere Gefühle vor dem Handeln kontrollieren, ordnen und analysieren, um daraus ein überlegtes und vernünftiges Handeln als Reaktion auf eine Situation gewährleisten.

 

Impulsives Handeln entsteht innerhalb sehr kurzer Zeit. Wir sollten lernen, dass wir niemals in einer solch kurzen Zeitspanne agieren oder reagieren. Besser ist, wenn wir diese Zeit deutlich verlängern, um sie für unsere Analyse der Situation zu nutzen.

 

Manchmal brauchen wir auch etwas länger Zeit, wir schlafen eine Nacht und entscheiden dann. Auch das ist in Ordnung. Wir kommen wieder mehr zur Ruhe, werden gelassener und die Ergebnisse unserer Reaktionen werden von Vernunft geprägt sein.

 

Wenn wir unser Leben ruhiger und ausgeglichener, mit mehr Gelassenheit gestalten möchten, ist es sehr wichtig, dass wir über verschiedene praktische Trainingseinheiten im täglichen Leben unsere Resilienz stärken.

 

Resilienz übersetzt, die „Fähigkeit von Lebewesen, ökonomischen oder sonstigen Systemen, sich gegen erheblichen Druck von außen selbst zu behaupten, äußeren Störungen standzuhalten“. (Zitat, Quelle: https://de.wiktionary.org/wiki/Resilienz

 

Es ist sehr unterschiedlich, wie Menschen auf „Druck von außen“ reagieren. Also, wie Menschen mit Stresssituationen, Herausforderungen, Schicksalsschlägen und Kritik umgehen. Das bedeutet, dass die Stärke der Resilienz unterschiedlich ausgeprägt ist.

 

Manche haben gelernt, dass das „geeignete“ Reaktionsmuster, als Fähigkeit im Umgang mit Herausforderungen beispielsweise die Angst ist. Also wird das Verhaltensmuster die Angst sein.

 

In anderen Fällen, wenn Menschen sich kritisch äußern, kann das Verhalten sich in Aggression zeigen.

 

Wenn Menschen verschiedene, sehr wichtige Eigenschaften nicht gelernt haben, wie beispielsweise Optimismus, nicht zu resignieren, die Problemlösungskompetenz fehlt, wenig Selbstbewusstsein vorhanden ist, positive Emotionen fehlen, Gelassenheit oder auch mal die Perspektive zu wechseln nicht zum Persönlichkeitsprofil gehört, werden sehr viele, alltägliche Lebensherausforderungen nicht vernünftig bewältigt werden können.

Resilienz ist erlernbar! Das ist ein sehr wichtiger Satz! Wir können resilienter werden!

 Es gibt die 7 Säulen der Resilienz, die überall und durchgängig in der Literatur beschrieben werden, teils mit unterschiedlichen Formulierungen.

Selbstbewusstsein, zwischenmenschliche Kontakte, emotionale Stabilität, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Zukunftsausrichtung, Optimismus.

In meinem Buch „Dein Lebenskompass“ habe ich ein Kapitel der Resilienz gewidmet. Da es sehr wichtig ist, Resilienz zu erlernen, an dieser Stelle die Zusammenfassung wichtiger Punkte:

  • Die Kommunikation ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass wir unsere zwischenmenschlichen Beziehungen positiv gestalten.
  • Anstatt zu interpretieren, müssen wir rational und real wahrnehmen.
  • Wir sollten immer einen Zusammenhang suchen, in dem ein Verhalten sinnvoll und nützlich ist, suchen. Und die Bedeutung von der positiven Seite her betrachten.
  • Negative Gefühle in positive Gefühle umwandeln.
  • Resignieren ist nie eine gute Option.
  • Verlasse die Ärger-Spirale.
  • Stärkung des Selbstwertgefühls und Selbstbewusstseins.
  • Weg von Problemen – hin zu Lösungen.
  • Glaubenssätze auflösen.
  • Das Grübeln ist aufzugeben.
  • Perfekt sein ist keine Option.
  • Mehr Optimismus.
  • Positive Ziele setzen.
  • Gelassenheit ist wichtig.
  • Akzeptieren lernen.
  • Das Leben ist vergänglich.

 

 

Verantwortung übernehmen

Wenn wir bereit sind, uns selbst eher in Frage zu stellen und auch Verantwortung für uns zu übernehmen bereit sind, anstatt andere Menschen für Fehler oder undurchdachtes Handeln verantwortlich zu machen, werden wir selbst stärker und unser Umfeld wird uns mehr achten und schätzen.

Denn diejenigen, die ständig eine Täter-Opfer-Umkehr als Lösungen für eigenes Fehlverhalten anwenden, werden niemals den Respekt anderer erfahren können.

Werden wir selbstbewusster und auch resilienter, so wird es uns überhaupt nicht mehr schwerfallen, uns selbst in die Verantwortung zu nehmen.

 

Unser Leben ist ein Trainingsplatz

Wenn wir unser bisheriges Leben betrachten, so stellen wir vermutlich alle fest, dass wir ständig mit neuen Aufgaben, Herausforderungen, Problemen gefordert werden.

 

Alle diese Veränderungen haben wir erlernen müssen. Als Kind haben wir das Laufen und Sprechen gelernt. Als Schüler das Lesen und Schreiben. Dann die Fremdsprache. Der Umgang mit dem Computer, dem Smartphone und so weiter.

 

Das alles waren und sind Lernprozesse. Wir haben uns wenig dabei gedacht, weil es für uns Leben normal war und auch weiterhin bleibt.

 

Und wenn wir beim Erlernen von etwas Neuem ein positives Gefühl damit verbinden, fällt es uns leichter.

 

Wenn wir einen Lernprozess als Belastung bewerten, fällt es uns deutlich schwerer, das Neue zu erlernen.

 

Es ist uns möglich, dass wir uns von anderen Menschen abschauen, wie sie mit Lebensherausforderungen und Schicksalsschlägen umgehen. Das können im übertragenen Sinne unsere „Lehrbücher“ sein. Sie geben uns Tipps und Ratschläge, sie zeigen uns Wege und Möglichkeiten auf.

 

Die praktische Umsetzung dessen, liegt bei uns!

 

Zugegeben, manchmal fordern uns diese Lernprozesse sehr viel ab, ob Energie, Aufmerksamkeit, Konzentration, ein starker Wille, aber auch Mut und Tapferkeit.

 

Je mehr wir diesen Weg gehen, desto mehr werden wir spüren, dass sich Erfolge einstellen, die sich nachhaltig und positiv auf unser Leben auswirken werden.

 

Unsere geistigen Muskeln werden stärker, arbeiten irgendwann auch ökonomischer, wir müssen weniger Kraft und Konzentration aufbringen, es wird zu einer Gewohnheit.

 

„Nach der Beschaffenheit der Gegenstände, welche du dir am häufigsten vorstellst, wird sich auch deine Gesinnung richten; denn von den Vorstellungen nimmt die Seele ihre Farbe.“ (Zitat „Selbstbetrachtungen“, Seite 73 – Nr. 16)

 

Damit ist auch dieser Trainingsweg beschrieben, der uns auf dem gesamten Lebensweg begleitet. Ohne Training, ohne aktives Tun, werden wir keinen Schritt nach vorne gehen können, sondern immer wieder zurück gehen müssen.

 

Erst wenn wir bereit sind, uns allen Lebensaufgaben aktiv zu stellen, unser Trainingsprogramm absolvieren, werden wir etwas verändern können.

 

Es ist auch völlig unzureichend, wenn wir zwar Worte als Wahrheit annehmen, diese aber nicht in unser Leben integrieren. Unser eigenes Handeln zeigt uns den Weg aus der Sackgasse heraus und hin zu neuen Wegen.

 

Kein anderer Mensch kann diese Wege für uns gehen, wir müssen selbst das Ruder in die Hand nehmen.

 

Zu diesem Weg gehören auch unsere Zielsetzungen.

Ziele sind wichtig! Ohne Ziele neigen wir zur Planlosigkeit, manchmal auch zur Lethargie.

 

Das gilt insbesondere dann, wenn wir uns verändern wollen.

 

Allein schon die Festlegung einer Zielvereinbarung für uns persönlich, mit einer konkreten Benennung, setzt sehr viele Glückshormone frei.

 

Jedes Ziel muss positiv formuliert sein! Negativ-Formulierung demotivieren und fördern eher das Aufgeben des Ziels.

 

Es muss dir auch möglich sein, dass du dein Ziel aus eigenen Kräften erreichen kannst.

 

Wenn du beispielsweise optimistischer werden möchtest, so kannst du dieses Ziel nicht sofort erreichen, wenn du bisher tendenziell eine Pessimistin/ein Pessimist warst.

 

Auch das muss mit Zielschritten verbunden sein, wie in einem Trainingsprogramm. Fange mit „kleinen Gewichten“ an und steigere dich. Niemand wird in einem Fitness-Studio die 30 kg-Handeln sofort heben.

 

Wir dürfen auch Träumen, uns selbst sehen, wie wir unsere Ziele nach und nach erreichen. Drehe deinen Film als Kopfkino. Führe Selbstgespräche. Motiviere dich.

 

Deine Ziele sind wichtig, nutze deine Zeit dafür

Ziele sind für alle Menschen wichtig, weil wir damit unser Leben verschönern. Motivierende und realistische Ziele sind in jedem Lebensalter vernünftig und sinnvoll.

 

Sei realistisch welche Ziele du verfolgst

Heute sind Ziele wichtig, die dich voll motivieren, die du erreichen wirst und die lohnend sind, um damit auch erfolgreich zu sein.

 

Schiebe deine Vorhaben, deine Ideen und Ziele nicht auf

Hast du realistische Ziele? Dann leg los, schiebe sie nicht vor dir her.

 

 

Welche Wege gibt es, um uns selbst positiv zu verändern?

 

Wir sollten unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und unsere eigenen Verhaltensweisen einer Prüfung unterziehen. Genau darauf schauen, wie wir uns selbst anderen gegenüber verhalten, wie wir mit anderen Menschen sprechen und auch über sie denken. Jede negative Emotion bezogen auf andere, verändert unsere Gedanken in eine Richtung, die der Auslöser für destruktives Verhalten sein kann.

 

„Von daher rühren auch die meisten Streitigkeiten, indem die Menschen ihre Gedanken nicht richtig darstellen oder die Gedanken des andern falsch deuten.“ (Quelle: https://www.aphorismen.de/suche?f_autor=3530_Baruch+de+Spinoza&seite=2)

 

Das sagte Baruch de Spinoza, ein niederländischer Philosoph, geboren am 24. November 1632 und gestorben am 21. Februar 1677.

 

In dieser Aussage wird der Hinweis deutlich, dass wir darauf achten müssen, nicht zu interpretieren.

 

Zu ergänzen ist diese Feststellung:

„Es ist richtig, daß wir im Leben vieles auf Grund bloßer Vermutungen tun, aber es ist falsch, daß unsere Ideen bloß auf Vermutungen beruhen.“ (Quelle: https://www.aphorismen.de/suche?f_autor=3530_Baruch+de+Spinoza&seite=2)

 

Dass die Verhaltensweisen unseres Lebens oftmals auf Vermutungen oder Interpretationen von Wahrnehmungen beruhen, das haben wir schon gelesen. Wichtig ist für uns das Ergebnis oder die Folgen. Die müssen wir bedenken, wenn wir gute zwischenmenschliche Beziehung für wichtig erachten.

 

Wir müssen bei allen unseren Gedanken beachten, dass unsere Handlungen daraus hervorgehen. Je nachdem, welche Gedanken wir haben, können wir durch unser Handeln auch Menschen verletzen.

 

Aber auch auf uns selbst bezogen ist die Art der Gedanken bedeutsam. Denken wir ständig an Ängste und Sorgen, oder Wut und Hass, so haben diese Gedanken eine entsprechende Wirkung auf unser Verhalten. Und in der Folge auf unsere Mitmenschen.

 

Einerseits schaden wir uns selbst, unser Leben wird weniger glücklich und freundvoll, wir sind ständig belastet und werden krank. Zudem machen wir anderen ebenso deren Leben schwer.

 

Es entsteht dann Leiden in zwei Richtungen.

 

Immer wieder sollten wir uns die Frage stellen, welche Folgen hat unser Verhalten? Was lösen wir damit bei uns und anderen Menschen aus? Wollen wir das wirklich?

 

 

Selbst wenn wir dann erkennen, dass wir uns in der Vergangenheit möglicherweise so verhalten haben, dass wir anderen Menschen damit Leiden zugefügt haben, sollten wir dennoch vermeiden uns selbst zu verurteilen.

 

Wenn wir uns selbst verurteilen, laufen wir in die Gefahr eine Selbstsabotage zu betreiben und wir machen uns selbst zum Feind. Eine sehr gefährliche Lage.

 

Sobald wir etwas zu Korrigierendes erkannt haben, dann sind wir schon auf dem Weg der Veränderung. Das ist der bessere Ansatzpunkt. Nicht mehr zurückschauen oder gar verzweifeln, ein Hassgefühl auf sich selbst oder ähnliches entwickeln, sondern jetzt aktiv werden.

 

„Die Erkenntnis ist der erste Schritt der Besserung.“

 

Wir können jetzt etwas ändern, also fangen wir bei uns selbst an, das ist die Devise.

 

Es gibt sehr viele Wege. Je nachdem wo wir stehen, also dort wo unser Startpunkt ist, müssen wir beginnen.

 

Wir können als einzelner Mensch mit unseren Veränderungen sehr viel bewirken. Auf uns selbst bezogen, aber auch auf andere Menschen.

 

Es ist keine Illusion, sondern hat sich in vielen Lebensläufen gezeigt.

 

 

Einige Menschen waren bereit, nach jahrelangem Kontaktabbruch, eine Beziehung wieder zu aktiveren. Sie haben einen Veränderungsprozess durchlaufen, neue Erkenntnisse über sich und ihr Leben erfahren. Sie waren bereit die Vergangenheit dort zu lassen wo sind hingehört und nach vorn zu schauen.

 

Andere Menschen waren von Vorurteilen geplagt. Sie haben ihren Blickwinkel verändert, mehr über die Mitmenschen erfahren und plötzlich waren sie bereit, sämtliche Vorurteile über Bord zu werfen.

 

Nach einem Konflikt am Arbeitsplatz, hat ein Gespräch dazu geführt, dass sich die „Kontrahenten“ besser kennengelernt haben. Sie haben sich als Menschen erfahren, mit allen ihren Eigenheiten und insbesondere, dass sie aufgrund ihrer Lebenserfahrungen nicht gleich sind. Daraus ist eine Freundschaft entstanden.

 

Nach einem Nachbarschaftsstreit, der sogar Gerichte bemüht hat, sind die Menschen aufeinander zugegangen und haben das „Kriegsbeil“ begraben. Sie haben sich näher kennengelernt und erfahren, dass beide unvernünftig und unsachlich reagiert haben. Mittlerweile feiern sie ihre Geburtstage zusammen.

 

Brüder, die verfeindet waren, haben sich zufällig getroffen. Aus einer zunächst erkennbaren Abneigung hat sich Verständnis für die besondere Lebenssituation des anderen ergeben. In einem Gespräch konnten die Differenzen offen besprochen werden. Die Brüder sind sich wieder nähergekommen.

 

Oder nach dem 2. Weltkrieg, als die am Krieg beteiligten Alliierten, die Hand ausgestreckt haben und den Frieden mit Deutschland wollten.

 

Es gibt sehr viele Lebensgeschichten, die zeigen, dass es möglich ist gute zwischenmenschliche Beziehungen herzustellen.

 

Auch wenn andere Menschen zunächst nicht die Bereitschaft dazu zeigen. Oftmals ist auch Scham damit verbunden, vielleicht auch Ängste und Sorgen den ersten Schritt zu machen.

 

So auch fremden Menschen gegenüber, oder solchen, die aus anderen Kulturkreisen stammen. Möglicherweise bestehen auf beiden Seiten gewisse Berührungsängste. Der erste Schritt ist immer der wichtigste.

 

Wir dürfen erstaunt sein, was alles möglich ist in unserem Leben.