Resilienz

Reslienz lernen

Oftmals hindern uns persönliche Möglichkeiten und Eigenschaften daran, die alltäglichen Herausforderungen adäquat zu bewältigen. Wir sind gefangen in angelegten Denk- und Verhaltensmustern. Sich aus dieser Gefangenschaft zu befreien ist ein wichtiges Ziel.

 

Wenn wir begrenzt sind, unser Potential in ausreichendem Maße zu nutzen, so hat dies Auswirkungen auf uns selbst und unser gesamtes Leben. Denn damit steht in direkter Verbindung wie wir mit Kritik, Schicksalsschlägen, Herausforderungen, Stress, Angst und Niederlagen umgehen.

 

Unser Glück, unsere Zufriedenheit und auch unsere Chancen werden betroffen sein. Wir steuern oftmals selbst nicht mehr unser Lebensschiff, sondern es wird fremdgesteuert.

Unser fehlt vollständig die Flexibilität zur Reaktion auf Ereignisse. Wir reagieren lethargisch oder auch gar nicht. Wir fühlen uns macht- und hilflos.

Letztendlich bedeutet Resilienz übersetzt, die „Fähigkeit von Lebewesen, ökonomischen oder sonstigen Systemen, sich gegen erheblichen Druck von außen selbst zu behaupten, äußeren Störungen standzuhalten“. (Zitat, Quelle: https://de.wiktionary.org/wiki/Resilienz)

Es ist sehr unterschiedlich, wie Menschen auf „Druck von außen“ reagieren. Also, wie Menschen mit Stresssituationen, Herausforderungen, Schicksalsschlägen und Kritik umgehen. Das bedeutet, dass die Stärke der Resilienz unterschiedlich ausgeprägt ist.

 

Woran liegt das?

Zum einen an der Kindheit, den Vorbildern während dieser Zeit und wie diese mit Drucksituationen umgegangen sind.

Die Kindheit ist das Fundament dessen, wie wir erleben, erfahren und lernen. Kein Mensch kommt resilient oder nicht resilient auf die Welt. Resilienz können wir lernen.

 

Wenn beispielsweise die Eltern selbst nicht resilient sind, also auf schwierige Lebenssituationen mit Überforderung, ängstlich, sorgenvoll und gestresst reagieren, wird das Kind es so erfahren und daraus einen Lernimpuls entwickeln. Dementsprechend reagiert das Kind zukünftig auf solche Situationen, weil es das Reaktionsmuster abgespeichert hat. Es wird zukünftig nicht in der Lage sein, mit angepasstem und rationalem oder flexiblem Verhalten zu reagieren.

 

Gelernt worden ist, dass das „geeignete“ Reaktionsmuster, als Fähigkeit im Umgang mit Herausforderungen beispielsweise die Angst ist. Also wird das Verhaltensmuster die Angst sein.

In anderen Fällen, wenn Menschen sich kritisch äußern, kann das Verhalten sich in Aggression zeigen.

 

Wenn Menschen verschiedene, sehr wichtige Eigenschaften nicht erlernt haben, wie beispielsweise Optimismus, nicht resignieren, keine Problemlösungskompetenz, wenig Selbstbewusstsein, positive Emotionen, Gelassenheit oder auch mal die Perspektive zu wechseln, werden sehr viele, eigentlich alltägliche Lebensherausforderung nicht resilient bewältigt werden können.

Sehr viele Menschen, die von Schicksalsschlägen betroffen sind, zeigen ein bewundernswertes resilientes Verhalten.

Ich bin einem solchen Menschen begegnet und diese Begegnung war eindrucksvoll.

 

Der Mann ist mittlerweile 45 Jahre alt, nennen wir ihn Jens. Er war als Jugendlicher ein talentierter Fußballspieler, mit dem Ziel, Profi zu werden. Alles lief nach Plan! Bis auf den Tag, als er sich auf sein Moped setzte und sich seine Welt verändert. Auf regennasser Fahrbahn geriet er ins Schleudern, krachte gegen einen Baum. Die Diagnose: Eine Schädigung des Rückenmarks, die zu einer Lähmung ab der Brustwirbelsäule führte. Sein Leben hat sich schlagartig, von dem einen auf den anderen Tag verändert. Er war damals 17 Jahre alt.

Er erzählte mir was sich für ihn verändert hat und wie er damit umgegangen ist. In der ersten Zeit danach hat er gehadert, er wollte nicht mehr leben. Es war eine harte Zeit. In der Rehabilitationsphase lernte er einen 28-jährigen kennen, dem es ähnlich ergangen ist. Er heißt Paul. Jeden Tag sprachen sie miteinander und Paul erzählt Jens, dass er mittlerweile, 8 Jahre nach dem Unfall prima mit seiner Situation zurechtkommt. Er hat eine Ausbildung im IT-Bereich gemacht, eine Firma gegründet und ist erfolgreich. Paul erklärt ihm auch wie er es geschafft hat, trotz anfänglicher Schwierigkeiten.

Er habe sich bald Ziele gesetzt, das Resignieren eingestellt, die Perspektive gewechselt, das Grübeln aufgegeben, Selbstbewusstsein entwickelt und nach vorne geschaut. Das in Kurzform!

Wichtig ist, die veränderte Einstellung, die Zielsetzungen und der Blick nach vorne, und nicht zurück. Jens hat von Paul gelernt, dass es trotz eines Schicksalsschlages in dieser Härte möglich ist, etwas aus seinem Leben zu machen, es positiv und mit Sinn zu leben.

Jens ist inzwischen verheiratet, und arbeitet mit seiner Frau in der Firma von Paul. Sie führen ein erfolgreiches Unternehmen in der IT-Branche.

 

Resilienz ist erlernbar!

 

Das ist ein sehr wichtiger Satz! Wir können resilienter werden!

 

Es gibt die 7 Säulen der Resilienz, die überall und durchgängig in der Literatur beschrieben werden, teils mit unterschiedlichen Formulierungen.

Selbstbewusstsein, zwischenmenschliche Kontakte, emotionale Stabilität, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Zukunftsausrichtung, Optimismus.

 

In verschiedenen Artikeln in diesem Blog habe ich genau diese Säulen beschrieben, was sehr wichtig und bedeutsam ist für unseren Lebenskompass.

 

 

Deshalb möchte ich einige Details zusammenfassen:

 

  • Die Kommunikation ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass wir unsere zwischenmenschlichen Beziehungen positiv gestalten.
  • Anstatt zu interpretieren, müssen wir rational und real wahrnehmen.
  • Wir sollten immer einen Zusammenhang suchen, in dem ein Verhalten sinnvoll und nützlich ist, suchen. Und die Bedeutung von der positiven Seite her betrachten.
  • Negative Gefühle in positive Gefühle umwandeln.
  • Resignieren ist nie eine gute Option.
  • Verlasse die Ärger-Spirale.
  • Stärkung des Selbstwertgefühls und Selbstbewusstseins.
  • Weg von Problemen – hin zu Lösungen.
  • Glaubenssätze auflösen.
  • Das Grübeln ist aufzugeben.
  • Perfekt sein ist keine Option.
  • Mehr Optimismus.
  • Positive Ziele setzen.
  • Gelassenheit ist wichtig.
  • Akzeptieren lernen.
  • Das Leben ist vergänglich.

 

Alle die in diesem Blog beschriebenen Aspekte dienen dazu, dass du mit verschiedenen, schwierigen Lebenssituationen besser zurechtkommen wirst. Auch, dass du resilienter werden kannst.

Wie schon angedeutet: Resilienz ist erlernbar! Das ist entscheidend.

 

Wenn du resilienter werden möchtest, hast du die große Chance dazu. Nimm diese Chance wahr, ergreife sie, stelle deinen Lebenskompass ein und lenke dein Lebensschiff selbst!