Grübeln

Lasse das Grübeln endlich

Grübeln ist eine negative Angewohnheit, mit der wir versuchen, unsere Probleme in den Griff zu bekommen, obwohl wir sie damit stärken. Sie ergreifen uns irgendwann so intensiv, dass wir in eine chronische Grübel-Endlosschleife geraten.

Warum grübeln wir eigentlich?

 

Das belastet unser Leben, unsere Fähigkeiten zur Freude haben uns verlassen. Wir stecken fest in einem tiefen Morast negativer Gedanken. Irgendetwas lässt dich nicht los! Du vergräbst dich gedanklich so sehr in ein Problem, dass du immer wieder darüber nachdenkst. Schließlich vergeht kaum eine Minute und die Gedanken kommen wieder zurück. Du grübelst über das Problem oder sogar die Probleme! Du landest in einer Grübel-Spirale, oder im Grübelzwang.

Was ist Grübeln?

Plötzlich tritt ein Ereignis in unser Leben, dass uns sehr mitnimmt. Wir sehen vielleicht unsere Zukunft in Gefahr. Möglicherweise haben wir Streit mit einem anderen Menschen, der uns belastet! Unser Arbeitsplatz ist in Gefahr! Wir erkranken schwer, oder ein uns nahestehender Mensch.

Wir haben Angst und Sorgen. Es gibt Probleme, die sich planbar und einem überschaubaren, zeitlichen Rahmen lösen lassen. Damit kommen wir recht gut klar! Solche Schwierigkeit, die sich nicht „sofort“ lösen lassen, haften dann über eine längere an uns! Sie werden zu einer seelischen Belastung. Wir denken unentwegt nach, die Gedanken kreisen nur noch um das eine!

Wir verirren uns in einer Grübel-Spirale, mit einer Endlosschleife. Wir kehren immer wieder zum Ausgangspunkt zurück, und wieder geht es von vorne los. Je länger wir grübeln, umso mehr entstehen Traurigkeit, vielleicht auch Ärger und bei fehlenden Lösungen auch Ohnmacht. Wir gehen davon aus, dass dieses Problem nie aufhört.

 

Wir stellen uns immer wieder Fragen, insbesondere die Fragen nach dem „Warum“.

 

Der Blick für die doch vielleicht gegebenen Möglichkeiten verlieren wir komplett aus den Augen, weil wir nur noch in dem Problem als solchem vertieft sind. Wir beißen uns fest. Kommen wir zur Ruhe, nachts, wird es noch schlimmer. In unser läuft ein Film ab das wir als „Kopfkino“ bezeichnen. Horror macht sich breit. An Schlaf ist nicht zu denken, wir wälzen uns von der einen auf die andere Seite. Stehen auf! Legen uns wieder hin. Nichts bringt uns zur Ruhe, ganz im Gegenteil. Wir drehen fast durch!

 

 

Welche Macht haben eigentlich unsere Gedanken?

Weißt du, dass „nicht denken, nicht funktioniert“? Es ist für uns unmöglich nicht zu denken! Das geht nicht! Unser Gehirn läuft nie auf „null“, sondern hat immer was zu tun und ist aktiv. Das bedeutet aber nicht, dass wir überhaupt keinen Einfluss auf unsere Gedanken haben, das vorweg.

 

Aufgrund unserer Wahrnehmungen werden wir über unsere Sinne ständig mit Informationen, wie Bildern, Worte, Geräusche und so weiter kräftig gefüttert. Unser Gehirn nimmt viele Informationen auf, aber nicht alle, weil ein Filterprozess vorgeschaltet ist. Die verbleibenden Informationen werden gespeichert. Irgendwann, wenn ein Trigger einsetzt, rufen wir aus dem Unterbewusstsein die dazu passenden Informationen ab, prüfen sie, ob diese zum jetzigen Ereignis passen. Dann reagieren wir.

So was läuft automatisch ab. Dann erfolgen gleichzeitig Beurteilungen, Bewertungen, wie zum Beispiel: „Super was gerade passiert, das liebe ich“, „Bloß nicht, schon wieder habe ich das Problem, wie damals“, „Oh je, jetzt bekomme ich diese Diagnose, dann kann ich ja gleich zum Bestatter.“, „Oh nein, jetzt bin ich gefeuert, wahrscheinlich bekomme ich nie mehr einen Job.“ Im Ergebnis reagieren wird genau auf unsere Bewertungen der Situation, entweder positiv, negativ oder auch neutral.

 

Manchmal grübeln wir über etwas in der Gegenwart, auch über Dinge der Zukunft, aber, und das ist besonders tragisch, über Vergangenes.

 

Einfach formuliert: Dinge, aus der Vergangenheit können wir nicht mehr ändern, auf solche in der Zukunft haben wir noch keinen direkten Einfluss. Entscheidend ist die Gegenwart, das Jetzt!

 

Können wir in einer Grübel-Spirale, unter dem Druck einer seelischen Belastung, klare und sinnvolle Entscheidungen treffen?

 

Es ist unmöglich, dass wir in einer Grübel-Spirale sinnvolle und vernünftige Entscheidungen treffen. Unsere Gedanken sind tendenziell einseitig, konzentriert auf den Problemaspekt. Wir sehen keine andere Perspektive oder einen alternativen Lösungsansatz. 

Können wir es schaffen, mit dem Grübeln einfach aufzuhören, indem wir Stopp sagen? Die meisten Menschen nicht, es gilt auch zu sehen, dass es gibt Menschen, denen das gelingt, aber den allerwenigsten.

Viele sind gefangen in einer chronischen Grübel-Falle, resultierend aus jahrelanger „Übung“.

 

Deshalb ist es wichtig, dass wir selbst unser Grübeln erkennen, oder das andere Menschen uns darauf aufmerksam machen.

 

Du musst dir auch darüber im Klaren sein, dass chronisches Grübel sehr wohl entstehen kann. Wir können uns das Grübeln tatsächlich angewöhnen. Und, bevor es chronisch geworden ist, werde aktiv.

 

 

Woran merkst du, dass du grübelst?

Wenn du feststellst, dass deine Gedanken sich immer wiederkehrend um dasselbe Ereignis, ein Problem, auch zwischenmenschliche Differenzen bewegen. Möglicherweise ist dein Schlaf gestört, oder du entwickelst Angstzustände, fühlst du unsicher, deine Gefühle fahren Karussell, das Denken nimmt nachts noch zu, dann passe bitte auf. Es wird jetzt Zeit, dass du entgegenwirkst.

 

Grübeln ist ernst zu nehmen, weil es wirklich krank macht.

Stimmungsschwankungen, Angststörungen, Depressionen, körperliche Beschwerden verschiedener Art, Schlafstörungen, Probleme auf dem Arbeitsplatz, Beziehungsprobleme, zwischenmenschliche Probleme.

 

Was kannst du tun?

Folgende Aktivitäten werden Dir helfen! Das sind Ergebnisse aus vielen Gespräche mit „Grübel-Menschen“.

 

Gespräche mit anvertrauten Menschen. Sich mal richtig „ausheulen“. Den Ballast von der Seele quatschen. Meinungsaustausch ist sehr wichtig. Eine neue Blickrichtung bekommen!

Ein Tagebuch schreiben, wo du alle deine Gedanken notierst. Das, was du aufschreibst, kannst du besser verarbeiten.

Sobald sich die Grübel-Spirale ankündigt: Aktiv werden, mit körperlichen Tätigkeiten. Das lenkt ab. Keinen Gewaltakt, aber Spazierengehen, Gartenarbeit oder ähnliches.

Vielleicht ein neues Hobby finden. Positive Ziele setzen. Unter Menschen sein.

Tue etwas, was du zuvor noch nie getan hast! Überlege, heute schon, bevor du vielleicht in einer Grübel-Spirale bist, was wolltest du schon immer tun? Du schreibst es auf, lege es auf Seite und wenn der Zeitpunkt gekommen, werde aktiv!

Vermeide, wenn möglich, alle negativen Nachrichten, egal auf im TV, auf deinem Smartphone. Füttere dich nicht noch zusätzlich mit Hiobsbotschaften! Nimm dir eine Auszeit.