Negative Gefühle

Negative Gefühle

Unsere persönlichen Lebenserfahrungen beeinflussen auch unsere Gefühle. Wir reagieren sehr unterschiedlich auf Reize. Manche dieser Reize beeinflussen unsere Gefühle negativ, andere positiv oder neutral.

Wenn ein Erlebnis mit einem negativen, belastenden Reiz oder Trigger in Verbindung gebracht wird, gibt es sehr gute Möglichkeiten, diese Trigger aufzulösen. Wie das geht, erfährst du jetzt!

Was ist ein Trigger?

Übersetzt bedeutet es Auslöser.  Es geht um negative Erlebnisse, die unter bestimmten Umständen diesem Trigger entsprechend dem ursprünglichen Erlebnis wieder negative Gefühle auslösen können. Dieses ursprüngliche negative Erlebnis wurde abgespeichert.

Einfaches Beispiel: Jemand wurde spätabends, es war dunkel, überfallen. Das Gesicht des Täters ist dem Opfer sehr präsent und wurde abgespeichert, in direkter Verbindung mit diesem Überfall.

Nun sieht das Opfers einen Mann, der dem Täter sehr ähnelt. Das ist der Trigger- der Auslöser – für die wieder aufkommenden negativen Gefühle.

Ein weiteres Beispiel: Von den Eltern wurde einem Kind immer wieder gesagt: „Du bist dumm. Wenn du in der Schule weiterhin so schlechte Noten schreibst, werden alle anderen dich auslachen. Die anderen sind besser als du. Nichts kannst du gut machen.“

Im späteren Leben wird dies dazu führen, dass ein mangelndes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein diesen Menschen immer wieder stark begrenzen. Möglicherweise entwickeln sich auch psychische Erkrankungen.

Müssen sich diese Menschen dann zwangsläufig normalen Lebensaufgaben stellen, werden sie Schwierigkeiten haben, damit adäquat umzugehen. Es kommt sehr vielfach zu Triggern.

Wichtig ist, dass wir trotz oder gerade den Umgang mit Lebensherausforderung erlernen.

Wenn wir also durch negative Erlebnisse eingeschränkt worden sind und dieses Erleben später wiederum dazu führt, dass wir durch auslösende Ereignisse starke negative Gefühle entwickeln, so ist es auch umgekehrt möglich, dass wir diese negativen Gefühle wieder umwandeln können.

In beiden Fällen handelt es sich um eine Reiz-Reaktionskopplung, indem Gefühlserleben gespeichert wird und in bestimmten auslösenden Situationen abgerufen werden.

Wie können wir negative Erlebnisse umkehren?

Es gibt eine Technik, die sich ANKERN nennt. Einfach formuliert ist ein Anker ein Reiz oder Trigger. Wir können Trigger auf drei unterschiedliche Arten erleben: positiv oder negativ oder neutral.

Positive Trigger sind Ereignisse, die in uns gute Gefühle auslösen. Das kann beispielsweise ein Song sein, oder ein Ort, auch Personen, also positives Erleben.

Negative Trigger, wie oben beschrieben, können Ort oder Personen, auch andere Auslöser sein.

Neutrale Trigger lösen keine Gefühle aus.

Es geht jetzt darum, dass es gelingt nur positive Gefühle auszulösen, oder anders formuliert: Wir suchen einen positiven Gefühlszustand, den wir mit einem Trigger verbinden. Dann ersetzen wir den negativen Trigger durch den positiven Trigger. Wir konditionieren das Positive mit einem Anker.

Wie entstehen Gefühle?

Unsere Gedanken sind sehr entscheidend für unsere Gefühle. Es ist nicht die Situation die in uns negative Gedanken auslösen, sondern, das, was wir über diese Situation denken. Unsere fünf Sinnen (sehen, hören, fühlen, schmecken, riechen) sind dafür zuständig, wie wir Erlebnisse aufnehmen, die dann wiederum verarbeitet werden. Wir verknüpfen ständig unsere Erlebnisse mit vorhandenen Erfahrungen und ziehen daraus Schlüsse.

Im Ergebnis entstehen Gedanken.

Unsere Gedanken haben eine große Macht.

Unseren Möglichkeiten oder Fähigkeiten, dass wir selbst unsere Gefühle positiv oder negativ beeinflussen können, müssen wir uns bewusst sein. Denn, das ist sehr bedeutsam dafür, wie wir unsere negativen Trigger beeinflussen können, um trotzdem unsere Gefühlswelt positiv auszurichten.

Sehr wichtig dabei sind auch unsere körperlichen Verhaltensweisen, ob wir beispielsweise niedergeschlagen, in gebückter Haltung und gedrückter Stimmung durchs Leben gehen.

Oder, ob wir in aufrechter Haltung und in positiver Stimmungslage unseren Alltag leben. Allein schon die Veränderung unserer Körperhaltung kann Wunder wirken.

Versuche mal folgendes:

Stehe aufrecht, die Hände in die Luft gestreckt und sagen dir: „Heute bin ich so richtig frustriert, ich habe keine Lust und es nervt mich alles. Ich bin depressiv.“ Dann setze dich auf einen Stuhl, den Körper nach vorne geneigt und sage: „Wow heute wird der beste Tag meines Lebens, ich bin gut drauf und heute gelingt mir alles.“

Ergebnis: Weder das eine noch das andere wird funktionieren, weil die Körperhaltungen nicht zu dem passen, was du sagst.

Wie können wir negative Trigger oder Gefühlszustände in positive Gefühle umwandeln?

Wir werden unsere Reiz-Reaktionskopplung gezielt verändern, um die negativen Gefühle durch positive zu ersetzen.

Wie funktioniert das Setzen eines Ankers, wenn wir negative Gefühle durch positive Gefühle ersetzen?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten einen Anker zu setzen. Beispielsweise als Druck am Unterarm, oder am Daumen, dem Handrücken, der Stirn und so weiter.

Suche dir jedoch einen Ankerplatz aus, der sonst in deinem Leben keine andere Bedeutung hat, sondern nur diesem Anker zugewiesen wird.

Die nachfolgende Methode des Ankerns basiert auf einer Technik auf dem Bereich des Neurolinguistischen Programmieren (NLP). Es handelt sich nicht um eine von mir kreierte Technik, vielmehr habe ich diese und andere Menschen genau in der von mir beschriebenen Form angewandt.

Stelle dir eine Situation, ein Erlebnis vor, wo du ein super Gefühl hattest. Du warst top drauf, du hattest Selbstbewusstsein und du hättest die Welt umarmen können.

Was hast du gefühlt? Wie waren deine Körperreaktionen? Was war positiv? Fühle Dich in diese Situation genau hinein, mit allen deinen Sinnen. Sehe es bildlich vor dir, höre in die Situation hinein. Erlebe alles!  Wenn deine positiven Gefühle den höchsten Gefühlzustand erreicht haben, dann setzt du einen Anker. Du beginnst ihn mit leichtem Druck zu setzen, wenn das positive Gefühl aufkommt, dann verstärkst du den Druck, im höchsten positive Gefühlszustand entsteht das Maximum des Drucks.

Der Druck wird beendet, wenn der positive Gefühlszustand abnimmt. Keinesfalls darfst du das abnehmende Gefühl ankern.

Dann gehst du komplett aus der Situation heraus, du machst ein Break.

Anschließend wiederholst du die Schritt 1. bis 4.

Dann gehst du wieder aus der Situation heraus. Und du wiederholst nochmal die Schritte 1. Bis 4.

Sehr wichtig sind folgende Punkte beim Ankern

Der Zeitpunkt des Ankersetzens: Beginn des „Drucks“ kurz vor dem höchsten positiven Gefühlszustand. Druckzustand am stärksten, wenn das positivste Gefühl erreicht ist.

Den Druck abschwächen vor dem Nachlassen des positiven Gefühls. Das bedeutet, du musst einen superstarken, positiven Gefühlszustand erreicht haben, um einen Anker (Druck) zu setzen.

Mit diesem Druck wird der positive Gefühlszustand festgehalten. In den Wiederholungen musst du genauso verfahren. Dort wo du den Anker setzt, darf nichts anders überlagern. Das bedeutet, dass zum Beispiel ein Handschlag kein guter Anker ist.

Sobald du also ein negatives Gefühl hast, kannst du über den ANKER einen positiven Trigger auslösen.