Chef

Wie du diese Herausforderung bewältigen kann!

 

Wie fühlst du dich am Arbeitsplatz? Ist dein Chef OK? Oder kann der auch so ein richtiger K…b… sein, also ein schwieriger Chef? Es gibt Lösungen!

 

Ich habe es selbst, als ich mich mit 23 Jahren bei einer Firma eingestellt worden bin, erlebt. Ohne Verwarnung, ahnungslos bin ich an einen solchen Chef geraten! Jung, unerfahren, ahnungslos. Sich nicht wehren können. Alles über sich ergehen lassen. Nach dem Motto: der Chef hat recht. Ein cholerischer, ungehobelter Schreihals. Nichts konnte ihm irgendjemand was recht machen. Von morgens bis Feierabend saß ich auf heißen Kohlen. In jeder Minute konnte es losgehen und der Chef loslegen. Das ging etwa 1,5 Jahre so, bis mir selbst der Kragen geplatzt ist, als er mich wieder mal anschrie, total hysterisch und es gab keinen Grund.

Ich bin zu ihm ins Büro, ohne anzuklopfen. Er schnaubt nach Luft, wollte loslegen, aber ich war schneller. Meine Stimme zitterte zwar, aber ich habe alle Kraft und alles Selbstbewusstsein zusammengenommen und ihm so richtig die Meinung gegeigt. Ihr könnt euch gar vorstellen wie geschockt der war. So was hat er wohl nie erlebt, dass jemand ihm klipp und klar die Meinung gesagt hat. Es wurde aber Zeit. Und ich war so was von erleichtert und auch froh. Mein Schlusswort: Ich kündige, ich wünsche kein „Auf Wiedersehen, darauf kann ich verzichten, sie Choleriker“. Das wars. Viel zu spät, die Reißleine hätte ich sollen früher ziehen.

Ja, es geht darum, wie wir am besten mit schwierigen Chefs umgehen. Nicht alle Chefs sind Choleriker, manche einfach nur launisch, aber gerecht.

Vielleicht auch mal ein Beispiel für dich zum Nachdenken anregend.

Du triffst deinen Chef. Wie immer grüßt du ihn freundlich mit „guten Morgen“. Er schaut jedoch an dir vorbei, grüßt nicht und geht weiter. Oh je, denkst du, gestern habe ich ja einen Fehler gemacht und wahrscheinlich ist er stinkesauer, vielleicht werde ich sogar entlassen. Du grübelst, bist außer dir und siehst dich schon deine Kündigung entgegennehmen. Wie geht es jetzt weiter, wenn ich arbeitslos bin? Bekomme ich wieder einen neuen Job? Du malst dir deine Zukunft schon schwarz. Deine Gedankenspirale dreht sich weiter und weiter! Deine Wahrnehmung = Dein Chef hat dich nicht zurückgegrüßt. Deine Gedanken = Jetzt kommen die schlimmen Gedanken auf im Inneren. Kündigung? Du grübelst und spinnst die Gedanken immer weiter, weil du die Wahrnehmung mit Vorstellungen, was sein könnte, ausschmückst. Das kann in einem Teufelskreis enden. Wie ist die tatsächliche Situation?

Sprachlich: Dein Chef hat nicht zurückgegrüsst! Körpersprache deines Chefs: Er übersieht dich und geht an dir vorbei. Wie könntest du reagieren, anstatt dir falsche Gedanken zu machen? Du wartest ab, bis du deinen Chef das nächste Mal triffst, vielleicht grüßt er wieder. Oder frag ihn! Auflösung: Im Nachhinein stellt sich heraus, dass die Mutter deines Chefs verstorben ist. Er war tief in Trauer und Gedanken versunken. Deshalb ist er wortlos an dir vorbei gegangen. Hier sehen wir einen Fall, bei dem sich die Missverständnisse sowohl aus „fehlender Kommunikation“ (nicht gegrüßt) und Körpersprache (ist ohne Worte an dir vorbeigegangen) ergeben haben. Wir müssen also aufpassen, dass nicht unser Chef immer der Auslöser für „Schwierigkeiten“ ist, sondern möglicherweise wir selbst.

Jetzt also endlich zu den echt schwierigen Chefs!

Launenhaft, cholerisch, manipulierend, ungerecht, narzisstisch, herrschsüchtig – das könnten Facetten eines solchen Chefs sein. Einige schießen sich auf einzelne MitarbeiterInnen ein, andere aufs gesamte Team. So was schlägt auch auf die Laune der MitarbeiterInnen um, auf die Motivation, die Arbeitseinstellungen und die Teamfähigkeit.

Bei solchen Zeitgenossen ist es leichter gesagt als getan, dass Kommunikation alles ist. Wir also ruhig und gelassen bleiben und das Gespräch mit diesem Chef suchen. Das gelingt leider nicht immer. Ich habe es selbst hautnah erfahren müssen. Trotzdem gilt immer: Leider sind wir in einem abhängigen Arbeitsverhältnis, wir brauchen den Lohn in Euro und wir dürfen nichts überstürzen, bevor wir nicht alles Mögliche versucht haben.

Es gibt auch Chefs, die sich in einer Führungsrolle befinden, der sie nicht gewachsen sind. Sie sind ganz einfach völlig überfordert.

Weder können sie führen, noch entscheiden, noch Mitarbeiter motivieren. Sie sind selbst nicht motiviert und sie haben genug mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. Das ist aber nicht dein Problem, oder das deiner Kolleginnen/Kollegen.

Es gibt Möglichkeiten, die du und deine Kolleginnen/Kollegen ergreifen können, falls euch im Grunde genommen der Job echt Spaß macht. Und „nur“ die mangelnden Führungsqualitäten das Problem sind, oder dass euer Chef einfach überfordert ist.

 

CHEFFING

Oder anders formuliert: Führung von unten! Ihr vertauscht also eure Rollen. Das Ziel ist, dass die Sache, für die ihr arbeitet, euch ausfüllt, der Job euch Spaß macht und ihr weiterhin die Unternehmensziele verfolgt. Es geht um eine positive Beeinflussung eures Chefs. Ihr möchte damit bewirken, dass die Führungsaufgaben positiver werden und profitieren sollte ihr und euer Chef. Das Cheffing hat schon manipulativen Charakter, klar. Aber es geht nicht darum einen negativen Einfluss zu nehmen, sondern eine Situation zu erreichen, in der beiden Seiten profitieren können. Um so etwas zu „installieren“, müsst ihr euren Chef gut kennen und wissen, wie er sich in bestimmten Situationen verhält. In bestimmten Situationen gilt es nicht nachzulassen, sondern den „Ball im Spiel“ zu halten. Damit zwingt ihr sozusagen euren Chef zu Aktionen, wie z.B. zu entscheiden. Es ist ein aktiver und positiver Veränderungsprozess, der angestrebt wird.

Was macht nun den wirklich schwierigen Chef, vielleicht sogar den unmenschlichen K….brocken aus, den unausstehlichen Widerling?

Ein solcher Chef ist…

aufbrausend,

cholerisch veranlagt,

herrisch,

ständig kontrollierend,

wiederholt manipulativ

und in jeder Hinsicht auch unzuverlässig.

Du bekommst von einem solchen Chef weder Anerkennung, noch hast du Vertrauen, ihm fehlt die emotionale Intelligenz, die Empathie und überschätzt sich selbst und unterschätzt andere.

Folgen: Innere Kündigung, schlechte Arbeitsergebnisse, Stress, Kummer, Sorgen, Angststörung, Depressionen, körperliche Erkrankungen.

Was kannst du tun?

Ich habe damals bei diesem Chef-Typ alles versucht. Gute Arbeitsergebnisse, viel Motivation, Extra-Arbeit, Überstunden, Gespräche – nichts hatte Erfolg.

Dennoch ist es wichtig zu erkennen, dass meinem Verhalten vorausging: Ich hatte einen neuen Job sicher. Dann war es meine Entscheidung ihm die Meinung zu geigen.

Auf Dauer machen solche Chefs das Leben sehr schwer, eine Zeitlang mögen wir ihnen auch ausgeliefert sein, weil wir das Geld dringend brauchen.

Du solltest trotzdem folgendes beherzigen:

Bewahre die Ruhe, bleib gelassen – auch wenn es schwerfällt.

Verliere nie dein Selbstbewusstsein – bleib stark.

Lasse dich nicht einschüchtern, auch nicht von ihm provozieren.

Sachlichkeit ist oberstes Gebot.

Mache deinen Job weiterhin so gut es geht, provoziere keine Kündigung.

Verweigere nicht die Zusammenarbeit.

Wenn sich eine gute Gelegenheit gibt, suche das Gespräch.

Aber keine unüberlegten Reaktionen.

Verliere nie die Selbstkritik aus den Augen. Wir Menschen sind nicht fehlerlos.

Übergehe deinen Chef nicht – bleibt loyal ihm gegenüber.

Suche Kolleginnen/Kollegen, die gleiches mit diesem Chef erfahren. Unterstützt euch.

 

Wenn deine bzw. eure Strategie erfolglos ist und du/ihr keine positiven Aussichten erkennt, so bleibt nur die JOBSUCHE als bewerben, bewerben, bewerben!

So ist es mir dann ergangen UND ich bin sehr glücklich, dass es genau so war. Denn ist bin nun seit weiter über 30 Jahre mit viel Motivation, Lust und Engagement dabei. Und die Chef’s sind TOP!