Selbstgespräche

Selbstgespräche

Informationen nehmen wir mit unseren Sinnen (Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken, Riechen) wahr. Da die großen Massen an Informationen uns völlig überfordern würden, laufen diese vorab über einen Filterprozess. Ein Anteil davon bleibt übrig.

 

Darüber hinaus haben wir erfahren, dass jeder einzelne Mensch in SEINEM MODELL DER WELT lebt, dementsprechend agiert und kommuniziert.

Da wir nicht nur die nach außen gerichteten Wahrnehmungen aufnehmen, sondern auch nach innen kommunizieren, ist es wichtig, dass du genau dazu etwas erfährst. Es geht also, um INNERES SEHEN und INNERES HÖREN!

 

Wir nehmen je Tag sehr viele Eindrücke wahr! Manchmal haben sie eine große Bedeutung für uns, ein anderes Mal weniger und auch oftmals überhaupt keine Bedeutung.  Stell dir nun dein Leben bis zum heutigen Tag vor, wie viele Jahre, Monate und Tage hast du ganz verschiedene Eindrücke und Informationen aufgenommen. Eine unvorstellbare große Anzahl kommt zusammen!

Insbesondere die Kindheit ist da von sehr entscheidender Bedeutung! Hier wird der Grundstein für dein Leben gelegt. Die ersten sieben Jahre sind von sehr großer Bedeutung.

Hat ein Kind in dieser Zeit im Elternhaus negative Erfahrungen gesammelt, so kann dies zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen, so zum Beispiel zu Depressionen und Angststörungen.

Zudem leidet das Selbstbewusstsein darunter, die Einstellung zu Mitmenschen ebenso, oder der Umgang mit Stress und Belastungssituationen ist schwierig. Negative Kindheitserfahrungen können auch zu gewaltbereitem Handeln führen und ebenfalls dazu, dass unsere Zufriedenheit und Freude im Leben nicht vorhanden sind.

Die Psychologie befasst sich schon länger mit dem Begriff „Inneres Kind“. In ihrem Buch „Das Kind in dir muss Heimat finden“ beschreibt Stefanie Stahl das innere Kind wie folgt: „Das innere Kind ist sozusagen die Summe unserer kindlichen Prägungen – guter wie schlechter, die wir durch unsere Eltern und andere wichtige Bezugspersonen erfahren haben. An die allermeisten dieser Erfahrungen erinnern wir uns nicht auf der bewussten Ebene. Sie sind jedoch im Unterbewusstsein festgeschrieben.“ (Quelle: Das Kind in dir muss Heimat finden“, Autorin: Stefanie Stahl, 4. Auflage, 2015, Kailash-Verlag – Seite 14).

 

Und was hat das nun mit dem inneren Sehen und inneren Hören zu tun?

Insbesondere negative Erlebnisse und Erfahrungen speichern wird im Besonderen ab, da wir weitere Gefahren oder negatives Erleben für uns ausschließen möchten. Solche negativen Erfahrungen und Erlebnisse sind ein Gefahren-Warner, eine Art „rote Ampel“.

 

Richtig ist, dass wir nicht arglos durch die Welt laufen und uns bestimmte Gefahren nicht bewusst sind. Wer sorglos über einen Zebrastreifen läuft, muss mit einem körperlichen Schaden rechnen.

Wer sorglos auf die heiße Herdplatte fast, muss mit erheblichen Verbrennungen rechnen.

Um solche und ähnliche Gefahren auszuschließen, ist ein Schutzmechanismus (rote Ampel) wichtig, den wir erlernt haben und das ist gut so!

Jedoch gibt es auch Menschen, die negative Erfahrungen und Erlebnisse generalisieren und pauschal von einem Erlebnis mit einem Menschen als für alle ähnlichen Erlebnisse mit allen anderen Menschen anwenden. Solche Generalisierungen sind ebenso gefährlich, wie unvorsichtiges Handeln.

 

Immer und immer wieder speichern wir Erlebnisse ab, die sich sehr fest in „uns“ einbrennen. Das schlimme ist, dass insbesondere negative Informationen sehr rasch abrufbar sind und das ohne unseren direkten Willen!

Ein Trigger oder Reiz genügt und die Erinnerungen kommen wieder hoch! Bilder, Töne, Personen, Gefühle – das geht rasend schnell! Die Bilder können statisch sein, oder als Film ablaufen. In schwarz-weiß oder bunt. Wir hören vielleicht noch Geräusche, Stimmen. Entweder leise oder laut. Zudem fühlen wir vielleicht einen Druck in der Magengegend. Möglicherweise wird uns kalt oder unsere Muskeln verspannen sich.

Wir erleben Szenen wie in einem Kinofilm, voller Spannung, Action und manchmal auch Grusel. Das berühmte „Kopfkino“ läuft.

Wir müssen dringend unterscheiden, zwischen einem Schutzmechanismus, der vor „normalen“ Gefahren warnt und einer „roten Ampel“ die ständig brennt! Also auch von gedanklich konstruierten Gefahren warnt, obwohl diese nicht objektiv vorhanden sind.

Es gibt Menschen, deren „Kopfkino“ läuft ständig, von morgens bis abends. Diese Menschen können kaum noch klare und rationale Gedanken fassen. Es raubt ihnen den Schlaf, die Freude, den Lebensgeist, die Motivation und schränkt ihr Leben fast vollständig ein.

Reize oder Trigger können ein „Kopfkino“ auslösen!

 

WICHTIG ist jetzt, dass du darüber im Klaren bist, ob

  • du Bilder im Kopf hast, die Dich belasten,
  • du Geräusche oder Stimmen innerlich wahrnimmst, die dein Erleben erschweren,
  • du Gefühle im Inneren verspürst, die Negatives in dir auslösen.

 

Ist jeder Tag bei dir diese „rote Ampel“ aktiv geschaltet und springt sie selten auf „grün“ um?

 

Was sind Trigger?

Das Wort kommt aus dem englischen und bedeutet „Auslöser“. Es geht darum, dass eine bestimmte Situation in deinem Leben, aus der du emotional belastende Aspekte ableitest, dich dementsprechend auch emotional negativ belasten.

Der Trigger, der in diesem Moment ausgelöst wird, aktiviert den negativen emotionalen Prozess in dir. Also schaltet sich die „rote Ampel“ ein!

Trigger können durch bestimmte Örtlichkeiten, auch Personen, ebenso Geräusche, bei anderen durch Gerüche ausgelöst werden. Es gibt auch Trigger im Bereich der körperlichen Gefühle.

 

Beispiel: Negative Trigger

Trigger-Ort:

zum Beispiel ein Unfallort; ein Ort der Körperverletzung.

Trigger-Geräusch:     

aggressiv-laute Stimmen; Sylvester-Böller bei Kriegsteilnehmern.

Trigger-Geruch:         

Alkohol-Geruch, wenn die Eltern alkoholkrank waren.

Trigger-Körpergefühl:

Schmerzen, Herzrasen können Panikattacken auslösen; Verlustangst.

Negative Trigger lösen negative Gefühle oder auch starke körperliche Reaktionen aus, wie beispielsweise Übelkeit, Panikattacken, Brechreiz, Durchfall, Schweißausbruch, Herzrasen und andere Symptome.

 

Es gibt auch positive Trigger!

Kurzgefasst handelt es sich dabei um Trigger, die eine positiven Einfluss auf unsere Gefühle und körperlichen Empfindungen insgesamt haben.

Beispielsweise erinnert dich ein Tannenbaum an deine wunderschöne Kindheit am Heiligabend. Oder ein Song an deine erste Liebe.

 

Du weißt jetzt, dass wir viele Erlebnisse und Erfahrungen, egal ob positiv oder negativ, speichern, die sich sehr fest in „uns“ einbrennen, die wiederum schnell abgerufen werden, wenn ein Trigger vorhanden ist.

 

Diese Informationen werden dir bewusst, als Bilder, Töne, Personen, Gefühle.

 

JETZT bist du gefordert!

 

Bitte überlege, schaue in dich hinein und beobachte dich ganz genau im Alltag!!

 

Gibt es bestimmte Bilder oder Töne, vielleicht auch Gefühle, die in bestimmten Situationen aufkommen. Es können Orte sein, beim Zusammentreffen mit bestimmten Menschen, oder lautem Sprechen.

Vielleicht sind es auch Gerüche oder körperliches Empfinden, die bei dir als negative Trigger vorhanden sind.

Wichtig ist jetzt, dass du für dich ganz persönlich diese Feststellungen triffst. Es können auch mehrere negative Trigger vorhanden sein!

Notiere genau, wann und in welcher Situation du einen Trigger spürst. Und, was genau passiert! Wie du dich fühlst? Was löst es in dir aus?

Bitte stelle auch fest, sofern es sich um einen Film handelt, ob du mittendrin (also assoziiert) bist, oder du dir den Film von außen anschaust (dann bist du dissoziiert).

 

Warum ist das wichtig?

Wenn du assoziiert bist, dann bist du emotional stärker aktiv beteiligt, als wenn du den Film von außen, sozusagen, unbeteiligt betrachtest.

 

Entscheidend ist, dass du die für dich persönlich und dich belastenden Filme, Geräusche und Gefühle notierst. Wenn du alles notiert hast, können wir weitergehen……

 

Was kannst du nun tun?

Unser Ziel ist es, dass du das dich belastende INNERE SEHEN/HÖREN/FÜHLEN veränderst. Du möchtest in der Zukunft, dass die Trigger keine negativen Gefühle in dir auslösen.

 

Wie geht das?

Ich hatte mehrere Trigger! Alle habe ich genau notiert! Anschließend habe ich vorrangig das gemacht, was ich Dir gleich beschreibe.

 

Die nachfolgende Methode basiert auf einer Technik auf dem Bereich des Neurolinguistischen Programmieren (NLP). Es handelt sich nicht um eine von mir kreierte Technik, vielmehr habe ich diese und andere Menschen genau in der von mir beschriebenen Form angewandt.

Es geht darum, dass du für dich belastende Bilder veränderst.

Ganz einfach formuliert: Dein Wunschbild machst du größer und heller; das dich belastende Bild kleiner und dunkler.

Suche dir einen ruhigen gemütlichen Platz, wo du allein sein kannst! Setze dich und schließe deine Augen, und entspanne zunächst. Einfach locker machen! 

Du hast eine Situation notiert, die dich am stärksten belastet und mit einem Bild verbunden. Dieses negative Bild löst in dir etwas Unerwünschtes (ein unangenehmes Gefühl) aus, dass du nun loswerden möchtest. OK! Du hast ein Bild vor dir, mit einem guten Gefühl, dass du anstelle des negativen Gefühls haben möchtest!

Du brauchst jetzt zwei Dinge: Einmal die belastende Situation! Dann machst du dir ein Bild von der Situation, wie sie sein soll.

 

OK, dann starten wir!

 

  1. Jetzt schaust du dir das Bild mit dem negativen Gefühl an. Du bist mittendrin! Du siehst alles mit deinen Augen und hörst alles, was geschieht. DIESES NEGATIVE BILD IST DIREKT VOR „deinem inneren Auge“. Groß und hell. Wenn Menschen dabei sind, siehst du sie. Du spürst die Situation! Du fühlst Dich mit allen deinen Sinnen in diese Situation hinein!
  2. Du stellst dir die Frage: Wie soll es anstelle der belastenden Situation sein? Wie möchtest du in dieser Situation als Mensch sein? Was möchtest du erleben?
  3. SCHAFFE DIR JETZT EIN BILD VON DIR genau in dieser Situation, so wie du sie erleben möchtest! Schau auf das Bild! Dieses Bild ist rechts unten, noch als Schwarz-Weiß-Bild.
  4. Nun wird DEIN PROBLEMBILD immer kleiner und dunkler. Dann setzt du es in die untere rechte Ecke. Du siehst es noch, aber nicht mehr so ganz deutlich.
  5. DEIN WUNSCHBILD wird gleichzeitig größer und größer, heller und farbiger. Es wird riesengroß! Immer deutlicher. Du siehst dich, wie du sein möchtest. Groß, in Farbe und völlig klar! Du hörst vielleicht Stimme, siehst Menschen. Du bist mittendrin.
  6. NUN nimmst du bewusst wahr, wie DEIN PROBLEMBILD vollständig von DEM WUNSCHBILD ersetzt wird. dein Zielbild überlagert dein Problembild langsam.
  7. Nun entfernst du das Problembild, mit einem „Schlag“.

Als stimmliche Unterstützung für das Verschwinden des Problembildes kannst du Worte benutzen als Verstärkung, zum Beispiel: GEH WEG oder VERSCHWINDE. Es ist dir sehr bewusst, dass dein Problembild von dir entfernt worden ist. Du siehst nur noch dein ZIELBILD VOR DIR, größer, farbiger, heller als je zuvor.

  1. Diesen Vorgang solltest du einige Mal wiederholen, so dass sich dieser Prozess verankert.

Du kannst diesen Vorgang mit allen dich belastenden Situationen anwenden.